Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4
176 Achte Ordnung: Knorpelfloſſer ſe<zehnte Familie: Seekagzen.
quergeſpaltene Maul, das mit einfachen, ſ<hnabelförmig vortretenden, hinten platten, vorn
zugeſchärften Zahnplatten bewehrt iſt. Wichtiger noh als dieſe Merkmale ſind andere, inner-
liche. „Die Seedrachen“, ſagt Karl Vogt, „beſizen nur eine ungeteilte Rüenſaite mit oberen fnorpeligen Bogen und Schaltſtü>ken dazwiſchen und mit unteren knorpeligen Anſäßen, die den Querfortſäßen der Fiſchwirbel entſprechen. Dieſe Rüenſaite ſeßt ſi<h nah vorn unmittelbar in die di>e, tegelförmige Schädelkapſel fort, deren vorderer Rand die fehlenden Oberkiefer erſet, ſo daß die oberen Zahnplatten unmittelbar auf der unteren
Spöke (Chimaera monstrosa). '/ natürl. Größe.
Fläche dieſes vorderen Randes der Schädelkapſel aufſißen. Die Augenhöhlen ſind ungemein groß, ebenſo die Augen; Lider fehlen. Die große, vielfah gewundene Naſenkapſel öffnet ſich auf der Unterſeite der von vielfahen Schleimgängen durhzogenen Schnauze. Mit Ausnahme dieſer Eigentümlichkeiten ſtimmt die Anatomie der Eingeweide, namentlich der vielen Klappen des Aortenſtieles der ſhraubenförmigen Spiralplatten des Darmes 2c., mit der Ordnung der Haifiſche überein.“ Sie ſind, wie A. Günther anführt, nah ihrem Äußeren wie nah dem Baue der Fortpflanzungsorgane Haie. Die Männchen beſigen „Klammern“, die mit den Bauchfloſſen in Verbindung ſtehen, und die niht zahlreichen, in einer Hornkapſel eingeſchloſſenen Eier ſind groß; daß ſie, wie bei den Haien, innerhalb des Eileiters befruchtet werden, unterliegt keinem Zweifel.
In der Vorzeit ſcheinen die Seedrachen viel reicher an Arten geweſen zu ſein als gegenwärtig: ihre verſteinerten Zahnplatten finden ſih namentlih vom Fura an in