Cèrnagora

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Mit dem Auftreten der Franzoſen begann eint neue Zeit für die lateiniſchen Serben: die verſtändigen Grundſäge der alten Republiken wichen den aus Paris herübergekfommènen demagogiſchen Anſichten; gar manche Piesme klagt über das wüſte Treiben der damaligen ſerbiſhen Jacobiner. Die von Cattaro werden in einem dieſer Geſänge geſchildert, wie ſie an Bonaparte ſchrieben : i

„D Du, der Du uns Vater und Mutter biſt, fomme eilends herbei, ſo Du nicht willſt, daß die Schwabi uns den Ruſſen oder Britten überliefern; wir erwarten Dich.“

Indeſſen koſtete es manhen Kampf und manche Anſtrengung, bevor der franzöſiſche Einfluß in Cattaro ſich geltend machen konnte; deun gleichzeitig ſ{<hrieben andere Junak’'s an den Admiral Seniavin in dem weißen Corſu:

„Vier Jahrhunderte ſind nun verfloſſen, ſeit die Serben bei Kosovo ihren Car verloren; ſeitdem wohnten die Edelſten unſeres Stammes in Primorea*), unter dem Schirm des Dogen von Venedig , der uns milde regierte, kaum war ein Vaier liebreicher gegen ſeine Kinder. Darauf hat man uns verkauft an den Kaiſer von Wien, und nun möchten die Jacobiner uns wieder an ihren Freund Bonaparte verhandeln. Du aber, ruhmgeklrönter Seniaxin, eile herbei zu un-

*) Dieſer Name bezeichnet alle Küſtenländer, wo ferbiſ< geſprochen wird.