Cèrnagora

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griſchen, kein Montenegriner in Pastrovié einen Grundbeſigz haben ſollte. Dieſer Austauſ<h bot um ſo weniger Schwierigkeiten, da öſterreichiſ<h Albanien gänzlich frei iſt von allen denkbaren Grundabgaben, daher der Wechſel des Grundbeſißes zwiſchen diesſeits und jenſeits Niemanden Nachtheil bringen konnte. Im Julius 1838 fand, nah vorhergegangenen deshalb gepflogenen Verhandlungen, eine Zuſammenkunft der öſterreichiſcherſeits zu der Grenzberichiigung Bevollmächtigen mit dem Vladika ſtatt, wobei au< mehrere Hundert Montenegriner gegenwärtig waren. Aber ſchon bei den erſten Grenzvermeſſungen kam es zu Reibungen, und ohne Zweifel wären bereits damals blutige Thätlichkeiten erfolgt, wenn man nicht bei Zeiten noh ſi<h gegenſeitig verſtändigt hätte. Der Vladika ſicherte den öôſterreihiſhen Ingenieurs den ungehinderten Betrieb ihres Geſchäftes zu, und die Vermeſſungen nahmen eine Zeitlang ihren ruhigen Fortgang. Da aber die Montenegriner in ihrer Anſchauungsweiſe durchaus der Meinung leben, daß der einmal von einem der Ihrigen beſeſſene Grund ihr Eigenthum ſei, und durchaus nicht unter Fremde, ſondern bloß unter ihre Botmäßigkeit gehören könne, ſo erwachte bald wieder Argwohn und Eiferſucht bei denen, die ihre bisherigen Felder für fremdes Gebiet abmarken ſahen. Raſch verbreitete ſih dieſe Stimmung unter den Grenzbewohnern, und es ward beſcioſſen, die Beſebung dieſer, wie ſie ſagten, ihnen angehörigen Landſtre>e in feinem Falle zuzugeben.