Cèrnagora

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Trot der geringen Ausdehnung Cèrnagora’'s iſt doh das Clima bei weitem nicht in allen Theilen dasſelbe. Am Fuße von lauen Seelüften umweht, tragen die Gipfel der Küſtengebirge bis tief in den Sommer hinein den Winterſhmu>; in den Klüſten hoch auf den Bergen liegt au<h ewiger Schnee. Gleich dem Weſten ſind auch die nördlichen Striche, namentli die Nahia Katunska, auffallend kalt. Die öſtlichen, tiefer gelegenen Thäler haben ein mildes Clima ; der Schnee weiht dem erſten warmen Sonnenbli>e des Frühlings. Jm Süden, beſonders im Thale der Cèrnica, weht Paradieſesluft.

Der Sommer iſ man<hmahl drü>end heiß, die Bäche vertroc>nen , und alle Erſcheinungen des Südens der griechiſch - ſlaviſhen Halbinſel ſ{<wingen dann die Geißel. —

$. 9.

Kommunicationen und Ortſchaften.

Unbeſchreiblih iſ das FJuneinandergreifen der Eindrü>e, wenn man, düſter bang an den ſtarren lautloſen Felſeninſeln Dalmatiens vorüberſchiffend, an der Punta d’ Ostro in die Bocca di Cattaro einfährt, und am Buthtende gegenüber die Feſte Castelnuovo erbli>t, die am Fuße des grauen Felſens aus grünen Matten taucht.

Der Golf von Cattaro entfaltet ſi<h nun paradieſiſh; an jede Welle einen neuen Reiz knüpfend tritt er tief in's harte Felſenland hinein, a<t Miglien