Charakterologie

38 Die dejtriptiven Charafterjchilderungen ohne Syjtemanjprud)

als Sall, als Beijpiel für Allgemeines nehmen. Dichtung und WiljenIhaft leben aljo beide von der Spannung zwilhen Typ und Einzelfall, aber die Abentverteilung unterjcheidet jie in den meijten Sällen deutlic) genug voneinander.

3. Gruppentypen.

Zur einfahen Typenbejichreibung ohne Syjtemcharafter gehören weiterbin die Gruppentypen.

So fan man Berufstypen ausarbeiten. Syjtematijch daran ijt nicht eigentlid) das Charakterliche, jondern die äußere Berufseinteilung, die zwar nicht vom Charafterlichen zu trennen ijt, die aber doch nicht zu einer Charafterjyjtematit verhilft. Der typijche Gelehrte, der typijche Offizier, der typijche Beamte ujw. jind jolche Berufstypen, die mit liegender Grenze in nod} allgemeinere Kulturtypen überführen: Künjtler, Theoretifer, Praftifer ujw. Die Kenntnis des Typijchen der Berufe in charafterlicher Hinjicht ijt von großer praftijcher Bedeutung für die Berufswahl und bejonders die Berufszuweijung durd) Eltern und Erzieher. Entiprechend dem großen Anteil äußerer Umjtände liegen hier viele Möglichkeiten, die Berufseignung an Experimenten (tichtiger: ann abgefürzten „Proben“, an „Modellen“ des Berufes) zu erfunden. Und dieje Möglichkeit ijt wieder um jo günitiger, je äußerlicher die Anforderungen des Berufes jind. Eignungsprüfungen für Handwerker „treffen“ das Wejentliche bejjer als jolche für Staatsführer oder Künijtler und Gelehrte.

4. Allgemeine Kulturtypen.

Es find die verjchiedeniten Gefichtspunfte möglih: Hijtorijch trennen ji die großen Stilepochen voneinander audy als Charaftertypen der Menjchheit: der Primitive, der antite Menjch, der mittelalterliche Menjd, der Renaijjancemenjch ujw. Und ebenjo wieder in Derbindung mit anderen Typeneinteilungen, 3. B. den Berufstypen: der antife Philojopb, der mittelalterliche Handwerfer ujw. Immer läßt jich in diejen Sällen der Charaftertyp als eine mehr oder weniger deutlihe Einheit herausichälen.

Auf das jeweilige Derhältnis von Gegenwart zu Dergangenheit bezogen entjtehen die Typen 1. des Dergangenheitsmenjhen — Unterformen a) der Traditionsmenjch, b) der rüdgewandte Romantifer (jein Motto: alles Schöne liegt hinter uns — und ijt uns verloren), c) der Reaftionär (alles Gute liegt hinter uns, muß aber zurüdgewonnen werden); 2. der Typ des Gegenwartsmenjhen (der „Mann der rechten Tat zur rechten Stunde“), in negativer Sorm der Augenblidsmenjc, der Traditionsloje,