Das Nordlicht. Bd. 1-2

Den Haß, Mänaden, werdet ihr durch Mord entladen, Und eure Söhne werden meine Sonnenknaben!

Was Liebe und was Haß! Ich will der Flamme Wirkung! Ich weiß, ihr helft, erhellten Pfad ins Ich zu schaffen: Sein Wunsch zum Lied trifft wieder meine Lichtbezirkung; Durch euern Wandel werd ich meinen Halt erraffen!

Bei Eurydice hör ich bald den Klang der Dinge Und wünsche in erleiblichte Musik zu schauen:

Im Totental erwelten tiefgewußte Ringe,

Die Inhaber vom Ich, als Starrgekrust, umstauen.

Du kannst nach mir dich, Unterwelt, nicht mehr gedulden! Ich habe Menschen, was die Seele sah, gegeben;

Nun schein ich ihnen auch dafür den Leib zu schulden,

Damit sich Völker einst zu meinem Sang erheben!

Ja! Wer einst suchen wird, sein innres Licht zu finden, Der ist mein Sohn, den ich mit Eurydicen zeugte: In ihm wird nie geweihte Kindlichkeit verschwinden, Ob Kummer oder Alter ihn auch niederbeugte.

Was Ewigkeit in sich verschließt, kann nicht veralten! Kein Sonnensohn wird, hier erborgt, zum Greise werden: Verbrüderte Geschlechter schüren und verwalten

In sich die hehre Glut zu hohen Opferherden.

Der Mond war ein Versuch, die Sonne zu versöhnen:

Die Erde wollte ihn der fernen Mutter schenken,

Wohl kann des Mondes Licht die Nächte hold verschönen, Doch nicht mit Milde Erdgeschicke lenken!

603