Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation

dung, zum religiösen Erleben”). Es ist sehr bedeutsam. daß Eckhart das Sakrament nicht als eine spezifisch religiöse Angelegenheit betrachtet, sondern daß er den äußeren kreatürlichen Menschen als des Sakraments bedürftig erklärt”). Kirche und Sakrament haben nur eine zum eigentlichen religiösen Leben vorbereitende Funktion. Sie sind Erziehungsmittel, die sich durch die Vollendung der Abscheidung, durch den Vollzug der Korrelation selbst überflüssig machen. Daß die Kirche darüber hinaus noch eine Bekennergemeinschaft ist, läßt sich aus den vorliegenden Texten nicht ersehen. Ursprung des spezifischen religiösen Erlebens und Lebens ist die Kirche nicht. Sie kann nur noch die praktische Aufzabe haben, die religiösen Einzigkeitsverhältnisse zusammenzufassen zu einer einzigen großen Einzigkeitskorrelation von Volk und Gott. Daß sie aber auf diese praktische Aufgabe und auf die Erziehung zur Religion sich beschränken muß, ist für sie nicht eine Verarmung, sondern nur eine Zurückweisung unrechtmäßiger Ansprüche und ein Sich-bescheiden auf ihren eigentümlichen Herrschaftsbereich”*).

“At, Pf. 3: 22, 21—23,19; 4: 29.

#2) Sp. 11,2ff A: Homo exterior, vetus, terrenus huius mundi. Veterascit siue deficit de die in diem. Finis eius mors, egens Saceramentis et doctrina ex sensibus. cf. ib. B6f.

713) Zum Ganzen cf. Görland, Religionsphilosophie p. 500 ff.

301