Der Heilige Berg Athos : eine Symphonie. 3

sehn, kannst du am Athos selig schweifen, reisen, weilen: spätre Wiederkehr erfreut. Auf dem Eingang zu dem Haus für das Könobium zu Iwiron steht geschrieben: gıle, Peg, Yaye, puye: Sei liebreich und bring ein, genieße, dann zieh weiter. Dem Mönch nur zugedacht, bedeutungsreich fürs kurze Leben!

Auf niedern Bänken, leicht gepolstert, ruht der Gast, in einem Saal mit vielen Fenstern, aus: er wird sogleich mit eingekochtem Obst, Kaffee und etwas Schnaps empfangen; ihm bringt man zu den Speisen Wein; oft gibt es Fleisch, doch meistens Fisch. In manchem Kloster aber lebt der Mönch gar streng; man geht gemeinschaftlich zum kargen Mahl, und wer nicht krank ist, schläftim großen Saal; dem Abt, der unumschränkt befiehlt, wird voll Ergebenheit gehorcht. In freiern Klöstern haust der Mönch im eignen Raum: er ißt für sich, doch fastet er beinah das ganze Jahr. Der Mönche Antlitz, mit der Einfalt Tiefe, hab ich kaum erspäht: sie meiden auch den Menschenblick, der von der Sonne kommt; ihr Bruch mit unsrer Welt will Finsternis: durch gutes Dunkel suchen ‚sie so stumm des Himmels Wunschgestirn im Wundersternenbild der Seele. So mancher alte Mann schlich abgewandt, er hat mich nicht gemerkt, ins Schweigen seiner Zelle. Drin denkt er Wege, die, bei Wetterfegen, gangbar sind dem Geist: denn er gelangt durch Sturm zu uns! Dort finden sie das Licht der Tiefenfinsternis; ob Rom auch spottete, Konstantinopel hat das Taborlicht dem Athosmönch, wo ers im Busen aufsucht, zuerkannt.

Die Schiffahrt, heißt es, um die Halbinsel des Athos mit dem steilen Gipfel, sei gefährlich: mich mutets wie ein Gleichnis an, daß hier Darius’ Geschwader zerschellte. Draufschaufelten Sklaven des Xerxes, dem Land zu, der See eine Schlange; bald stürzte das Wasser

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