Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Glücklicher Weiſe traf man’ noch ſchnell genüg Maßregeln, um dem Uebel ‘abzuhelfen. Jn! der Münze ‘wurde Tag und Nacht ‘an der Prägung der neuen Zwölfkfreuzerſtücke gearbeitet, und als ein ‘hinlänglicher Vorrath ‘fertig war , kündigte die Bank an, daß ſie zu den gewöhnlichen Stunden unter folgenden Bedingungen ‘die Bankozettel ‘einlöſe: Wer einen von hundert Gulden bringt, erhält fünfundzwanzig Gulden Münze, das Uebrige in kleinern Zetteln; für. einen von fünfundzwanzig Gulden, fünf Gulden Münze, das Uebrige wieder in Papier; doch’ ‘dürfe niemand öfter ‘als einmal des Tages kommen. i

Tauſende drängten ſh nun hin, um für ihr Papiergeld doch etwas Münze zu erhalten; aber dieſe Menge der Zuſtrömenden machte , daß Mancher, der ſi nicht der Gefahr ausſezen wollte, erdrü>t zu werden, “oft viele Tage umſonſt ging, von früh Morgens bis ſpät ‘in die Nacht wartete und doch ‘niht einmal bis zur Treppe gelangen konnte. Dieſe ‘Vorkehrung der Bank ſtillte zwar einigermaßen die Unruhe im Volke, ‘aber ſie ſtellte den Kredit der Bankozettel nicht wieder her; denn obwohl die Bank fortfuhr, auf die gemeldete Art