Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

dazu, daß Frankreich auf dem Kongreſſe zu Raſtadt eine Sprache führte, welche durch ihren unerträglichen Hochmuth jeden Deutſchen empören mußte. Hätte Frankreich von Anfang an durch weiſe Mäßigung, Gerechtigkeit und Großmuth zu erkennen gegeben, daß es ſi{< zwar erhalten, aber nicht zugleich Alles um ſich her vernichten wolle, ſo würde es ſeinen unverſöhnlichen Feinden nicht ſo leicht geweſen ſein, einen neuen gegründeten Vorwand zum Kriege zu finden. Allein in Raſtadt hórte man nicht die Geſandten einer freien Republik zu den Vertretern gleich berechtigter Nationen — man hörte Abgeordnete eines ſtolzen Tyxannen zu Sklaven ſprechen, welcher den durch ſein mächtiges Schwert Gebeugten den Fuß nicht bloß auf den Na>ken ſeen, ſondern ſie ganz zertreten wollte.

Bei den übertriebenen Forderungen, welche Frankreich zu NRaſtadt machte, war es kaum möglich, zu glauben, daß der Republik daran gelegen ſei, einen für Deutſchland nur einigermaßen annehmbaren und ehrenvollen Frieden zu ſchließen. Frankreichs ungerechtes, die heiligen Nechte eines freien Volkes beleidigendes Verfahren gegen die