Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſeine Armeen zu verſtärken, löste es ſie faſt gänzlich auf; ſtatt ſh neue Verbündete zu ſuchen, beleidigte es die alten auf die unbilligſte und unflugſte Art und machte ſich durch ſein Bedrückungsund Raubſyſtem alle ehemaligen Freunde und Anhänger in den eroberten Ländern zu unverſöhnlichen Feinden und Verfolgern.

Noch war kein Mann jener von dem Direktorium ſo prahleriſch angekündigten zweimalhunderttauſend neu konſkribirten Vertheidigêrn der Freiheit auf den Beinen, als in Oeſterreich chon bei vierzigtauſend Ruſſen ſtanden, um auf den erſten Wink über Frankreich herzufallen. Nun erſt wurde man in Paris auf etwas aufmerkſam, was doch ſchon lange fein Geheimniß mehr hätte ſein ſollen. Man ſtellte in einem unbeſcheidenen Tone die Forderung an den Kaiſer, die ruſſiſchen Truppen auf der Stelle zu entfernen, und ließ ihm ‘vierzehn Tage Zeit zu einer beſtimmten Erklärung — das Ausbleiben derſelben wollte man als eine Kriegserflärung betrachten. In der Lage, in welcher ſh Deſterreich befand, fonnten dieſe Drohungen nicht mehr erſchre>en. Die geforderte