Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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weil er es verſäumt hat, ſeinem Baue diejenigen Stützen zu geben, welche ihn befeſtigt und für alle Zeiten unerſchütterlich gemacht haben würden. Gr hat es verſäumt, ſeiner “Nation eine weiſe, dauerhafte Verfaſſung zu geben, und, was ex that, mit ihrer Einſtimmung zu thun. Der Liebe und Ergebenheit des größten und ſtärkſten Theiles des Volkes gewiß, konnte er es durch einen einzigen Wink in ſeine urſprünglichen Rechte einſetzen, und dieſe zu Grundgeſeßzen machen, welche von ſeinen Nachfolgern unverändert beobachtet werden mußten. Er hat dies verſäumt, da er es doch konnte. Und deshalb trauern wir — richten wird ihn Gott.

… Aber der Same, den Joſeph geſtreut, wird nicht verloren gehen; er wird zum Baume werden, an deſſen Früchten ſich unſere Enkel laben, unter deſſen Schatten ſie Kühlung finden. An uns iſt es, das Erdreich zu lo>ern, es zu düngen, es mit unſerm Blute zu begießen, wenn dies von uns gefordert wird. Wir haben es geſchworen mögen wir den Schwur nie vergeſſen! “

Nach dieſem Redner beſtiegen no< mehre die Bühne, und ließen ſh über den nämlichen Gegenſtand vernehmen; unter ihnen auh der Einführer