Die die Grundlagen der Physiognomik

in welchem das Böse endemisch geworden ist wie die Syphilis unter gewissen Volksstämmen, in dem nichts mehr Böses geschieht, die Gefängnisse leer stehen und die Todesstrafe zur Fabel geworden ist, worin aber alle Menschen mit dem Bösen angesteckt und irgendwie einfach böse sind. Dann wird auch ein Mensch so aussehen wie der andere und keiner so, wie er ist; es wird alles zur Masse und der einzelne zur Karikatur geworden sein. Die Menschheit wird die Fähigkeit und Kraft zur Typenbildung verloren haben. Denn das Gute und das Böse, beides hat seinen Zweck in der Typenwelt. Beides ist das Material, aus dem die Welt der Typen aufgebaut wurde und immer von neuem aufgebaut werden muß. (Ohne dieses Gute und Böse würde es keinen Typus, sondern nur den Zufall geben. In einer a-rhythmischen Welt.)

XXI Zweitens den mittelmäßigen Menschen. Ich brauche nicht zu sagen, in welch tiefster Beziehung dieser sonst noch zu dem obgenannten Mann des Schicksals steht: er ist dessen Bruder. Sie werden mich fragen: Wie sieht der Mittelmäßige aus? Mittelmäßig? Nein. Nichts sieht mittelmäßig aus, wenn Sie hinsehen. Sie sehen dann in Wahrheit

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