Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
Simrad
SES
einem Miniſterpräſidenten umzuſehen. dem Politiker Clemenceau, dem „Tiger“, der ihn früher heſtig befehdet hatte. Clemenceau erflärte in den Kammern, | prinzen waren die Deutſchen in der Verteidigung und im
Tagen die Gefectstätigkeit behinderte.
Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/18.
(Fortſeßung.)
Als Nebenwirkung dex Ereigniſſe in Rußland Und Oberx-
italien mahte ſi< bei den weſtlichen Hauptfeinden der
Mittelmächte zu Beginn des Monats November 1917 eîne ſtarke Mißſtimmung in dex öffentlichen Meinung und în den Parlamenten geltend, der in FL antre id die Regierung Painlevs am 12. November zum Opfer fiel. Wenn für Painlevés Sturz auh innexrpolitiſhe Gründe maß=gebend geweſen waren, ſo gab doh die hoffnungsloſe Kriegslage, der heiße Munſh der Franzoſen na< einer ſtarken Hand den Anſtoß zu ſeiner Beſeitigung. Jnfolgedeſſen war der ſih auf ſeinem Präſidentenſtuhle ſhon re<t unſicher fühlende Poincaré gezwungen, fih abermals na< Er fand ihn in
daß ex und die übrigen Miniſter die Regierung übernommen hätten, um den Krieg mit verDoppelter Anſtrengung ZU Führen, damit alle Kräfte beſſer ausgenüßt würden. Daraus ging unzweideutig hervor, daß Frankreih auf den erſehnten Frieden no< niht ſo bald re<nen fonnte, ſondern die Laſten des Krieges auh weiterhin zu tragen haben WÜLDE-
An der Front zeigten ſich die Franzoſen ziemlih rührig, obwohl Nebel am 4. November und an den nächſten Beſonders im Sundgau ließen die Franzoſen ihre Artillerie wirken, Deren Zerſtörumgsfeuer ſtellenweiſe zum Trommelfeuer an|\<woll. Als beabſihtigten ſie hier eine Ablenkungsunternehmung für Jtalien, ſo zahlreich und ſtark traten ihre Erkundungsabteilungen vor den deutſ<hen Linien auf. vember faßte der Feind zu beiden Seiten des Rhein-Rhone-
Am 7. No= |
Kanals ſeine Streitkräfte zu großen Unternehmungen ZU=ſammen. Nörèlih und ſüblih vom Kanal brachen die Franzoſen wuchtig vor und wandten ſih namentlih gegen
Ammerzweiler und Heidweiler. Bei Ammerzweiler wurde
ihr Angriff verluſtreïich für ſie abgeſchlagen, bei Heidweiler aber vermochten ſie în einigen vorſpringenden deutſchen Grabenſtü>en Fuß zu faſſen. Als ſie jedo< am Abend erneut ſtürmten, wurden Jie auf der ganzen Linie zurü>geworfen. Í
Die Deutſhen hatten in dieſer Gegend einen feinen Erfolg am Hartmannsweilerkopf (ſiehe die Bilder Seite 18 und 19). Sie drangen dort am 10. November in die franzöſiſhen Gräben ein und niahmen dabei 37 Jäger ge-
ſangen.
Auch im Frontabſchnitt dex Armee des deutſchen Kron=-
Angriff glü>li<. Nach Abwehr einer Anzahl ſxanzöſiſcher Vorſtöße auf dem öſtlihen Maasufer ſtürzten ſih am 9. November niederſächſiſhe Bataillone, die dur< Pioniere und ein Sturmbataillon unterſtüßt wurden, auf die franzöſiſhen Stellungen am Chaumewalde und entriſſen den Feinden einen Teil davon.
Ähnliche fleine Unternehmungen führten die Deutſchen au< an der neuen Aillettelinie von Corbény bis in den Raum von Vauxaillon exfolgreih dux<. So ſtießen am. 12. November deutſhe Aufklärer nördlih von Chavignon iber den Kanal vor und brachten, ohne ſelbſt Opfer bellagen zu müſſen, Gefangene, ein Swhnelladegewehxr und zwei Maſchinengewehre als Beute zurü>.
Starke franzöſiſche Abteilungen, die im Morgennebel
VIT, Band.
— Zum Gegenſtoß vorgehende deutſche Sturr _ Nah einer Originalzei<hnung: von dem Kriegsteilnehmer Leutnant d. R. Willy Müller - Gera. |
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urmabéeilung im Weſten.