Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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in den Slldpyrenäen vorgefunden, eine wenn auch {wache Hindeutungz gegen die oſtiberiſhe Halbinſel gewähren. Dort haben ſie Chittim und Ascanaz gefunden, find mit ihnen dur< Europa gewandert; und haben, wie ihre Sage betheuert, in Gallien und Italien und Hispanien ihre Sonnenrepublif gegründet ; für die der Stamm der Sifkanen und der tyrrheniſhe Jberus am Apennin, die Iberier und Vasconier in Südgallien , und der iberiſche Rhenus bei Nonnus (Dionys. XXVTIIL. 397. XL. 747) ein Zeugniß ablegen. Thyras iſt nun au< dem Frühvorangegangenen, wie es ſcheint der am meiſten Verſpätete , nachgezogen ; aus dem Daik wird er am Abſorrus hinaufgegangen ſeyn, von der Quelle zu der des Lycus übergehend, und dann in den Dahen des Ammian den Halys überſchreitend. Dieſer Anfang ſeiner Zuglinie wird eine interpolirte ſeyn müſſen, weil alle zure<tweiſende Spuren uns hiex fehlen, erſt jenſeits des Tetteren Stromes beginnen ſie ſi{< anzumelden. Plinius (V. 41) ſagt: es giebt Schriftſteller, welche berichten, aus Europa ſeyen Myſier, Brygier und Thynier herüber gewandert, und von ihnen habe Myſien, Phrygien Bithynien den Namen angenommen, Dieſe einwandernden Myſier haben urſprünglih über dem Hämus, am unteren thrakiſchen Jſter, geſeſſen, und haben dann die Chetäer oder Chyttim in das Gebirg auſgerollt, und ſie an den obern Ced oder Cytth in die Catecacaumene gedrängt, wo wir ſie geſunden; während die Brygier, vom Arios her über den Bosporus ſeßend, am Sangarius hinaufgezogen, und des ſpäteren Phrygiens ſi<h bemächtigt. Die Bithynier aber ſind von den ODdryfen ausgegangen, die an den Quellen des Hebrus, zwiſchen den großen und den kleinen Coeleten, wohnten; haben ſich in drei Zügen gegen den mittleren Hebrus hingezogen, alſo daß die Mädobithyniex, am weſtlichſten an die Mädi gränzend, auf der Südſeite des Rhodope wohnten, die Thynier die Mitte hielten, die Bithynier aber im Oſten gegen den Bithyusflnß hin faſſen; von wo fie alsdann allmählich ſih gegen den Ponutus ſenften, wo Vorgebirg und Stadt Thynias ihnen angehörten. Sie haben von da na< Aſien übergehend, ſi< nördli<h an die Myſier vom thrakiſchen Bosporus landeinwärts geſetzt; die früheren Bewohner in die Gebirge gedrängt, und in ihren drei Stämmen ein neues Bithynien gegründet. Die Zeit dieſer Einwanderung giebt Arrian bei Cuſtathius (in Perieg. XLII)