Die Physiognomie des Menschen

groß sind. Albertus führt die Merkmale von Rükken und Lenden zugleich an und sagt: Wer einen gebogenen Rücken und schmale Hüften hat, die gleichsam von einem Gürtel eingeschnürt sind, ist auf allen Gebieten, vornehmlih in der Jagd tüchtig.

35. Die Schultern.

Schultern nennt man den Körperteil, an dem die Arme sitzen.

Starke Schultern:

Sie weisen nach Adamantius auf einen starken Charakter. Polemon eignet dem Tapferen starke, dem Zornigen breite Schultern zu. Cicero schreibt, die Ochsen hätten breite Rücken und kräftige, breite Schultern, um den Pflug ziehen zu können. Der Löwe hat nach Aristoteles kräftige, breite Schultern. Bei Homer schließt Leodamas aus der Schulterform des Odysseus auf seine Tapferkeit.

Ungegliederte, schwache Schultern:

Aristoteles hält sie für ein Zeichen eines schwachen Gemütes und vergleicht sie den Weibern. Polemon und Adamantius halten soldhe Schultern. für ein Zeichen von Verweichlihung und Furdhtsamkeit. Conciliator schreibt: Schlecht abgesetzte Gelenke und Knoten deuten auf Torheit. Er selbst hat derartige Schultern und ist ein solcher Narr, daß er nicht einmal richtig von anderen abschreiben kann.

Schlecht gelöste Schultern: Wer solche Schultern hat, ist verkrampft und unfreigebig, denn alle Geizhälse ziehen die Schultern ein. Ähnlich Conciliator. Schlaffe Schultern:

Albertus faßt sie als Zeichen von Schwäche und Furchtsamkeit auf.

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