Die Physiognomie des Menschen

Hellblaue und gelbe Punkte, in gleichen Abständen um die Pupille des mehrfarbigen Auges herum angeordnet: Mehrfarbige Augen sind nach Polemon und Adamantius häufiger rotgelb als graublau getönt. Graue Augen von obiger Beschaffenheit deuten vor allen anderen auf arglistige, diebishe Gesinnung, nach Adamantius ferner auf Klugheit und Verstand, aber auch auf Verlogenheit.

Bleiche, feurige, graublaue Punkte in großen Augen mit blitzendem, zornigem Blick und offenen Augenlidern: Leute mit solchen Augen, die denen der Wölfe und Wildschweine gleichen, sind unangenehm, grausam, rauh und räuberisch.

Viereckige, feurige und blasse Flecke sowie graue oder hellblaue Kreise um die Pupille:

Solhe Augen kennzeichnen ganz üble Leute, die Conciliator für grausamer hält als wilde Tiere: er meint, sie schreckten vor keiner Lästerung, keiner Untat, keinem Mord zurück. Der maßlos blutgierige Ezellinus de Romano hatte nach Jovius Schlangenaugen, bleiche Hautfarbe und eine wilde Stirn und stürzte in tierischer Art manche Stadt und viele hundert Menschen ins Verderben. Auch der unerhört grausame und scheußliche Johannes Maria Vicecomes, der seine Feinde zum Entsetzen des Volkes großen Hunden zum Fraß vorwerfen ließ, hatte giftige Schlangenaugen.

9. Die Augen mit verschiedenfarbigen Kreisen.

Die zweite Art der mehrfarbigen Augen ist nicht mit verschiedenfarbigen Punkten geziert, sondern mit verschiedenfarbigen Kreisen in dem Farbring zwischen Pupille und Augenweiß. Beispielsweise kann ein Kreis direkt am Sehloch

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