Gesicht und Charakter : Handbuch der praktischen Charakterdeutung : mit zahlreichen Kunstdrucktafeln, Zeichnungen und Bildtabellen

12. Der Pastillenmann

(Nach einem Zeitungsinserat)

Bach VI, 4), während kleinen Alltagsnaturen, die ihrem Einzelinteresse nachspähen, die abgedeckte Einstellung die weit angemessenere ist. Die Empfänglichkeit kann gedämpft sein zur Erwartung (Lina IV, 7) oder gesteigert bis zur Aufmerksamkeit (Baby I, 2). Woher diese Unterschiede? In der Erwartung ist bloß die empfängliche Einstellung da, ohne daß sie schon durch einen Gegenstand befriedigt wäre; der Blick findet noch keinen Punkt, an dem er haften bleibt, es muß also an der Kontakteinstellung irgend etwas fehlen. Im Zustand der Aufmerksamkeit hingegen wird der Kontakt mit einem Gegenstand um so stärker sein, sich der abgedeckten Einstellung nähern. Trotzdem hat unser „Baby“ zweifellos einen vollkommen offenen Blick. Schon an der Schwelle unserer Betrachtungen also lernen wir, daß der Kontakt nicht von der Lidöffnung allein abhängt. Zugleich aber drängt sich die Wichtigkeit dieses Begriffes mit stärkster Eindringlichkeit auf; der Kontakt schafft noch andere Unterschiede als die der offenen, abgedeckten, verhängten Lideinstellung, er schafft Unterschiede innerhalb des offenen

Blickes selbst!

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