Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., str. 239

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S E ta e QUE E BE L: 2 Sl 5. Ausleuchten, Abſtempeln und Berſchrauben der geſtrichenen Granaten,

Et

Die Herſtellung

6. Prüfen der Granaten unter Mufſicht der Abnahmebehörde,

der Granaten.

Nach photographif<hen Aufnghmen von W. Braemer, Berlin.

eingeſchloſſen ſind, weithin über die Ebene fla<h hinfegen läßt, ſobald die ſchwache Sprengladung aus Shwarzpulver das Geſchoß vor dem Ziele in der Luft geöffnet hat, herrſ<t im Stellungskrieg die Granate vor. Sie enthält keine Kugeln, ſondern nur eine ſehr heftig wirkende ſtarke Sprengladung, früher Pikrinſäure, jeßt au< Trinitrotoluol, die den di>den Kern des Geſchoſſes in Splitter zerreißen und ſonſtige Zerſtörung unmittelbar an der Stelle, wo ſie ſpringt, anrichten ſoll. :

Die erſten dieſer „Sprenggranaten“, wie man ſie früher nannte, beſtanden aus Gußeiſen. Aber dieſer ſpröde Guß, ‘au< Grauguß genannt, wurde dur die briſante Sprengladung zu Sandkörnern zerſtäubt, denen jede Durhſhlags-

_„Munitionsminiſter“

raft fehlte. Um Sprengſtü>e zu erzielen, die no< auf 20—80 Meter einen Kämpfer außer Geſet ſeßen könnten, nahm man dann den zäheſten Stahl und erreihte mit dieſem den angeſtrebten Zwed>.

Als etwa vor Halbjahresfriſt der Geſhoßverbrauh ins Unerwartete geſtiegen war, konnte man ſeine Freude daran haben, wie auf den Ruf der Heeresverwaltung — einen wie unſere Weſtgegner brauchten wir darum niht zu ernennen — die geſamte Metalltehnif Deutſhlands mit einem Schlage anfing, Granaten anzufertigen. Da wurden Kerne gegoſſen, und wo mant feinen Martinſtahl hatte, kam der biedere Grauguß wieder zu Ehren; in mechaniſhen Werkſtätten, in denen bisher