Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

— 121 —

wurden fie doch nicht erquidet. Alfoviel Hilft auch einem thierie fhen Menfhen feine beuchelifche Abfolution; alfo helfen ihm aud) die Satramenta.

9, In Saframenten ifl’d nun offen, wie auch im Lehramt. Der Bund wird gerüget; die Geniegung der Seele gefhteht, aber in der Eigenfhaft, wie der Seele Mund it, ala: das äußere Thier empfähet Brod und Mein, das Fönnte es auh daheim effen, und die feurifhe Seele empfähet nun das Teftament nad) ihrer Eigenfhaft ale im Zorne Gottes, fie empfähet der erwigen Melt Mefen, aber nah der finftern Welt Gigenfhaft. Wie der Mund ift, alfo it au die Speife, fo in Mund gehört. Er empfähet es ihm zum Gerichte, auf Art, wie die Gottlofen werden Ehritum am jüngften Gerichte ale einen erniten, ftrengen Richter fehen, und die Heiligen ale einen lieben Emanuel.

10. Gegen den Gottlofen ftehet Gottes Zorn in feinen Teftamenten offen, und gegen den Heiligen ftehet die himmlische Kieblichkeit und darin die Kraft Chrifti im heiligen Namen Iefu offen. Was hilft aber dem Bottlofen das Heilige, fo er das nicht geniefen fann? Was foll allhie feine Sünde wegnehmen! Die Sünde wird nur gerüget und offenbar.

11. 63 ift doeh in den Heiligen, mit den Saframenten, fein Sünden»Begnehmen, oder dadurdy Bergeben, fondern alfo if’: wann Ehriftus aufitebet, fo firbet Adam in der Schlangen» efen;, Wann die Sonne aufgehet, fo wird die Nacht im Tage verfhlungen und ift feine Nadıt mehr: alfo ift die Vergebung der Sünden. Der Geift CHrifti iffet von feinem 9. Befen, ber innere Menfh ift die Faffung des 9. MWefene. Er nünmi an, was der Geift CHrifti in ihn einführet, als den Tempel Gottes, Ehrifti Fleifh und Blut. Mas gebet das ein Thier an? Dber was geht's die Teufel, oder die Ceele in Gottes Zorne an? Gie effen von ihrem himmlifdhen Leibe, in welchen Himmel fie woh: nen, ale im Abgrunde.

12. Alo auh das Predigtamt. Der Gottlofe höret, was die äußere Seele der äußern Welt predigt, das nimmt er an als eine Hiftorie. If aber etwa Stoppeln oder Stroh in der Predigt, fo faugt er daraus die Eitelkeit, und die Seele faugt daraus dad falfche Gift und Mord des Teufels; damit fihelt fie ih, daß fle höret, wie fie Menfchen richten Tann. ft aber der Prediger aud ein Todter und fäet aus feinen Affecten Gift und Schmad: fo febret der Teufel und höret der Teufel. Daffelbe Lehren wird in dem gottlofen Herzen gefangen und bringt gottlofe grüchte, dDaramd