Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

Morgenröthe im Aufgang.

Dad 1. Kapitel.

Bon Erforfhung ded göttlihen Wefens in der Natur, von beiden Qualitäten.

Miernodl Fleifih und Blut das göttliche Welen nicht ergreifen ann, fondern der Geift, wenn et von Gott erleudhiet und anges zündet wird; fa man aber will ven Gott reden, mag Bott fei: fo mug mun fleißig erwägen bie Kräfte in ber Natur, dazu die ganze Schöpfung, Himmel und Erde, fowohl Sterne und Eiemente, und die Kreaturen, fo aus benfelben find bergefommen, forsohl audy die Heiligen Engel, Zeufel und Menfchen, aud Dim mel und Hölle.

In folher Betrahtung findet man zwei Dualitäten, eine gute und eine böfe, die in diefer Melt im allen Kräften, Im Ster= nen und Glementen, fowohl in ailen Kreaturen in einander finb mie Ein Ding; und beftchet auch keine Kreatur im Sleifhe in ben, natleliden eben, fle habe denn beite Qualitäten an fid. Aihier muß man nun betrachten, was das Wort Qualität beift ober ift. Qualität ift die Beweglichkeit, Qualen oder Treiben eines Dinges, als da ist die Hige, bie brennet, verzehrt und freibet Ules, bad in fie Eommt, das nicht ihrer Eigenfhaft ift. Dinmwiederum er: leuchtet und ertwärmet fie Alles, mas da Pait ift, na und finfter, und madjet das Weiche hart. Sie hat aber nodf zwei Speries in fi, ats nämlich das Licht und bie Grimmigkeit; davon ift Solgendes zu merken. Das Licht aber das Herz der Hike ift an fi felber ein lieblicher, freudenreicher Unbli@, eine Kraft des Pebens, eine Grkuhfung und Unblid eines Dinge, das da fern if. und