Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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D ebler Gaft, warum bift du von uns gewihen? D Grim: migkeit und Herbigkeit, du, bift Urfahe! D geimmiger Zeufel, was haft doc du gethan, der du did und alle deine fchönen En= gel in die Finfternig verfenket haft? Ach, und immer ah! War doch die holdfelige, fehöne Liebe auch in dir, o du bodhmüthiger Zeufel: warum, ließeft dir dir nicht genügen? Marft du doch ein

Cherub, und war im Himmel nichts fchöner als du: was fuchteft du doch? Mollteft du der ganze Gott fein? Du mußtelt doc) wohl, dag du eine Kreatur mareft, und haft nicht die Wurffchaus fel in deiner Hand.

Was beflage ich did doh, du flinfender BoE? D du verfludhter, flinkender Zeufel, wie haft du ung verderbetl Mas mwillft du. dich doc, ausreden, oder foas wirfft du mir vor? Du fageft, wenn dein Sal nicht gefhehen wäre, fo wäre der Menfch nie erdadıt worden. D du Lügenteufel! Db das gleich wahr ift, fo wäre der Salitter, daraus der Menfh gemacht it, der auch von Ewigkeit, forvoht alS der, daraus. du gemacht bift, in eiwiger $reude und Klarheit geftanden und wäre gleichwohl in Gott aufgeftiegen und hätte. in den fieben Geiftern Oottes die holdfelige Liebe geko= flet und der himmlifhen. Freuden genoffen.

D du Lügenteufel, wärte doch ein wenig; der Geift wird dir beine Schande aufdeden! Werzieh no eine Eleine Meile, fo wirjt du ausgepranget haben! Marte, der Bogen ift fchon gerichtet; frifft dich der Pfeil, fo wirft du binfallen, der Zocus ift [hen bes reitet, er fol nur nod) angezündet werden. rag, nur fleißig Holz zu, daß du nicht erfriereft; du wirft. wohl fchwigen. Meineft du, du molleft das Licht miederfriegen? Sa, nobis Infernum: reud) deine füße Liebe;-cathe, wie heißt fie® Gehenna, die wird dich ewig lieben,

AH wehe, du armer, verblendeter Menfh, warum Iäffeit dur bie den Zeufel deinen Leib. und Seele fo finfter und blind maden? D zeitlid” Gut und Molluft diefes Lebens, du blinde Hure, warum buhleft du mit dem höllifchen Zeufel?

D Sicherheit, der. Teufel wartet deiner! D Hochmuth, du bift hollifh Feuer! DO Schönheit, du bift ein finftres Thal! D Gemalt, bu bift ein MWüten und Reigen des höllifhen FeuersI D eigene Nacde, du bift der grimme Zorn Gottes!

DO Menfh, warum will dir die Melt .zu eng werden? Du toillft fie allein haben; und hätteft du fie, fo hätteft du noch nicht Raum. Ad, das ift des Teufels Hochmuth, der aus dem Himmel in die Hölle fiel, Ah Menfh! o Menfch! warum tanzeft du mit dem Zeufel, der dein Feind it? Haft du nicht Sorge, er tverde did) in die Hölle flogen? Mie geheft du fo fichere Haft du oo) nur ein fchmales Steglein, darauf du tanzeftz unter dem