Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

— 1735 —

dament offenbart, was darunter fledt, fo follte e8 wohl Mander haben bleiben laffen.

MoHt ihr Gaukler und Zauberer, die ihr mit dem Zeufel buhlet, kommt auf meine Schule, ich will euch weifen, wie ihr mit eurer Nigromantie oder Kunft in die Hölle fahrer. She Eißelt euch) damit, daß euch der Teufel unterthänig ift, und meinet, ihr feid Götter; hier voill ich der Nigromantie Urkunde befchreiben, denn ic bin auch ein Naturkundiger geworden, aber nicht auf eure Art, fondern eure Schande aufzudeten durch göttliche Offenbarung der. legten Welt zur Nachrichtung und zu einem Urtheil ihrer Miffenfchaft; denn das Gericht folge über die Wiffenfchaft.

Meil denn der Bogen der Grimmigkeit fhon gefpannet ift, fo mag fih ein jeder wohl vorfehen, daß er nicht im Zielmaaf befunden werde, denn die Zeit ift vorhanden, vom Schlafe aufzu= machen.

Die fiebente Geftalt oder der fiebente Geift in der göttlichen Kraft ift die Natur, oder der Ausgang aus den andern’ fehlen. Denn. die herbe Qualität zieht den Salniter oder die Wirkung aller fechs Geifter zufammen, gleihwie ein Magnet des Eifens Salniter an fid) zieht; und wenn es nun zufammengezogen ift, fo its eine Begreiflichkeit, in welcher die fechs Geifter Gottes unbegreifliher Meife qualifizicen. j

Diefer fiebente Geift hat eine Farbe und. Art wie alle Geifter, denn er ijt aller Geifter Leib, darinnen fie. fih gebären, als in einem Körper. Auch fo werden aus diefem Geifte alle Figuren und Formen gebildet, dazu find au die Engel daraus gefchaffen, und alle Natürlichkeit ftehet darin. ,

Diefet Geift wird immer von allen fechs geboren und beftehet immerdar und vergehet ein Mal, hintvieder gebäret immer wieder die fechs; denn die andern fechs find in Ddiefem fiebenten wie in einer Mutter umfchloffen, und nehmen ihre Nahrung, Stärke und Kraft 'mmer in ihrer Mutter Leibe. Denn der fiebente ift der Leib und die andern fechs find das Leben, und im mittlern Gen= trum ift das Herz des Lichts, melches die fieben Geifter als ein Licht des Xebens immer gebären; und daffelbe Licht ift ihr Sohn, und die mallende Beweglichkeit oder Durchdringung durdy alle Geifter empöret fih im Herzen im Aufgange des Lichte,

Und das ift der Geift aller fiebet Geifter, welcher aus den Herzen Gottes gehet, der da in dem fiebenten Alles former und bildet, und darinnen fi die Duellgeifter mit ihrem Kieberingen in’ Unendliche etzeigen.

Denn die Gottheit ift gleichtwie ein-Rad, das fi mit feinen Selgen und Speichen, und fammt der Nabe ummenbdet, und das in einander gefelgt ift wie fieben Räder, daß es ohne Ummendung ‘