Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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darin Gett und feine Engel mit allen verdammten Menfhen mer: den feine Diener fein. _

Sn diefem Schlunde wird nun allerlei höllifche Frucht und Bildung aufgehen, Alles nad böllifher Qualität und Art, gleich wie im Himmel himmtifhe, nad) himmlifher Qualität und Art.

fo Cannft du verftehen, mas die Schöpfung ded Himmels und der Erde bedeutet und iff, und mas Gott den crikon ag gemacht, twiewohl bie erften drei Tage mit Übend und Morgen nicht abgetheilt gerwefen find; fondern e& wird eine Zeit als vier und zronnzig Stunden gerechnet, wie es in ber Höhe über dem Monde eine Zeit und ein Xag ift.

Zum andern wird e8 auch darum für einen menfhlichen Zag gerechnet, weil ohne Zmeifel ber Erdboden alsbald feine Ummenbung angefangen bat, und jid fin der Zeit, in welder Gott das Licht von der Finfternis gefchieden hat, einmal umgewenbet und feinen Lauf zum erften Male verrichtet hat.

Das 20. Kapitel.

Don dem zweiten Lage.

Ze

Bon dem zweiten Zage flehet gefchrieben: Unb Gott fprah: Es werde eine Befle swifhen den Waffern und es fei ein Unterfied zwifhen ben Waffern. Da machte Gott die Vefte und [heidete dad MWaffer unter der Vefte von dem Waffer über ber Befle, und 28 gefhah alfoe. Und Gott nannte die Befte Himmel, ba ward aus Abend und Morgen der andere Tag. 1 Meof. 1,.6.07:38:

Diefe Befchreibung zelget abermals an, dag nicht ber theure Mann Mofes der Autor dazu fei, denn es ift ganz unverflandig und einfaltig gefchrieben, mwiewohl «6 dennoch gar trefflihen Ber: ftand hat.

Dhne Zmeifel hat der heilige Geift foihes nicht offenbaren mollen, damit ber Teufel nicht alle Geheimniffe in der Schöpfung wüßte. Denn er felber (dev Teufel) weiß die Schöpfung des Lichte nicht, wie der Himmel aus dem Mittel das Waffer gemadt ift. Denn er Bann das Licht und die heilige Gebärung, melde im MWaffer des Himmels ftehet, weder fehen noch begreifen, fonbern nur die Gebärung, melde in ber herben, bittern, fauern und higi»

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