Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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ber Hölle davon entfianden wie du oben bei bem Kalle bes Zeufel8 Iefen Eannft,

Die Ziefe im Centrum ber Geburt,

Wenn fih nun die drei Dinge, herb, Bitter und füg mit einonder reiben, fo roird die herbe Qualität bie erfle, denn fie ift Die ftärkfte und zieht mit Gewalt die füße zufammen, meil die füge fanft ift und megen ihrer eichheit ausdehnend ift und fi gefanz gen geben muf.

Wenn nun das sefhieht, fo wird bie Bittere in bern Reibe bes fühen Wailers mit gefangen und mit eingetrodnet; alsdann ift die herbe, füße und Bittere in einander und würget fi fo ffreng in ber vertrodneten Maffe, bis die Maffe iroden wird; denn die Herbe Qualität zieht e8 immer trodner zufammen. .

Wenn fich aber das füße MWaffer nicht mehr wehren kann, fo feige die Angft in ihm auf, -gleihhtsie im Menfhen, wenn er fticht, fo daß fich der Gift vom Keibe [heidet und ber Leib dem Zode fi gefüngen giebt; fo giebt fi au das Mafler gefangen.

Und in demfelben Angflauffteigen gebäret fi eine Angfthige, durch) welche ein Schreig dringet, wie durch emen fterbenden Mens fhen.. Diefer Schweiß ingualiret mit ber ‚herben und bittern Quas lität; denn e6 ifk ihe Sohn, den fie aus dem füßen Waffer ges boren haben, als fie daffelbe ermordeten und zum Zobe brachten.

Denn nun das gefchieht, fo freuet fi) die herbe und bittere Qualität in bem Sohne, verftehe in dem Schweiße, und ein Feder giebt ihm feine Kraft und fein Leben und frägen in ihm gleihtvie in Ein geiziges Ferkel, das fie balb groß ziehen, ein. Denn fowohl die herbe Qualität als auch bie bittere, ziehen immer den Saft aus der Trde und füllen ihn in den jungen Sohn,

Der Leib aber, der aus dem fügen Waffer erfilih zufammenz gezogen ward, bieidet erfiorben; und nun hat der Schweiß des Keibes, welcher mit ber herben und bittern Qualität inqualirt, das Haus innen und breitet ih da aus und wird groß. fett und geil,

Über die zwei Qualitäten, herb und bitter, Eönnen ihren Zan und Widerwillen nicht Iaffen, fondern fie ringen flets mit einander, Die herbe ift fact, die Bittere gefhroind. Wenn nun die herbe nad) der bitfern greift, fo fpeingt die bittere bei Seite, und nimmt des Sohnes Saft mit, alsdann dringet ihr die herbe überall nach und til fie gefangen nehmen; dann teifet die Bittere aus dem Leibe und dehnet fi, fo weit ale fie fann.

Wenn alsdann der Leib zu eng toird, daß fie ihm nicht mehr ausdehnen ann, und der Sittere Zan zu groß, fo muß fi die bittere gefangen geben. Der Streit ift fo groß in ihnen, bag die bittere noch) zaghaft aus dem Leibe bricht und dem Leib ihren Sohn mitnimmt.