Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

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Im Allgemeinen ſind die Zugänge zur Hercegovina über die Gebirge in Anbetraht ihrer Höhe, Rauhheit und Verlaäſſenheit, ſowie wegen der zahlreichen Steilen und Zerklüftungen äußerſt unpraktikabel.

Chauſſirte Straßen gibt es in der Hercegovina niht. Auch uit einmal eigentlich - befahrbare Communicationen. Fuhrwerke ſind dort eine Seltenheit. Der ſteinige, holperige Boden müßte ſie au< in kürzeſter Zeit zu Grunde richten. Die Unebenheit des Terrains würde übrigens ſelbſt unter günſtigeren politiſhen und culturlichen Verhältniſſen die Anlage guter Straßen unendli<h erſ<hweren.

Die Saumwege beſtehen aus oft unterbrochenen ſ{<malen Streifen unordentli<h zuſammengehäufter Steine, die für die Reiter, und aus daneben fortlaufenden ungepflaſterten Pfaden, die ſür die Saumroſſe beſtimmt find, welche den Transport vermitteln.

Das Fortkommen auf den Fußpfaden - iſt vollends dur< das beſtändige Auf und Ab, ſowie dur die große Menge loſer Steine, womit der Beden bede>t iſt, endli<h auh dur< eine Unzahl dorniger Geſträuche und ſtachliger Gewächſe ſehr erſhwert. Von dem Brou‘beerſtrauhe durchziehen ganze Labyrinthe das Becken. In keinem Lande ſind ſie ſo häufig und läſtig als hier. An die ohnedieß ſ<malen Fußwege herantretend, und dieſe mitunter ſogar überwuchernd, ſind ſie ein nennenswerthes Hinderniß der Communication, zu deſſen Beſeitigung den marſchirenten Colonnen Zimmerleute vorauszu{iden wären.

Zudem führen die meiſten Wege dur< zahlreiche Defilées, wo ſich zu den Schwierigkeiten die Gefahr geſellt. f

VITI. Die Bewohner.

Die circa 250.000 Seelen zählende Bevölkerung der Hercegovina gehört mit wenigen Ausnahmen dem ſlaviſhen Volksſtamme an. Der Religion nach theilt fie ſich in drei faſt gleiche Theile, und (DIW: in Bekenner des Jslam, niht unirte Griechen und Katholiken; ein kleiner Neſt beſteht aus Juden und Zigeunern.