Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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um ſi eilends anzuziehen und die nöthigen Vorbereitungen zu ſeinem Empfang zu treffen, und wirklich kamen einige Damen noh zur re<hten Zeit an. Man hatte dem Kaiſer zu Ehren die Trauer abgelegt. Er kam ſehr bald und war vortrefflih, gut und liebenswürdig wie immer. Ex hat wirklich das Unmögliche für uns gethan und ſih ſehr" treu bewieſen! —
Jh hatte no< ſpät einen Brief des Herzogs von Vi= cenza, das heißt von Caulaincourt, der auh morgen an= fommt.
21. October.
Dex Kaiſer und meine Herrſchaften waren den ganzen Tag zuſammen und ſchre>lih glüe>lich, ſich wieder zu ſehen. Es war großes Diner, mit den Miniſtern und vielen Damen, au<h Caulaincouxt; ih ſaß neben ihm, den Majeſtäten gegenüber; ex iſ ſehr artig und geſprächig. Abends war der Kaiſer lange bei mix und war ſehr guter Laune.
22. October.
Wieder großes Diner. Stackelberg und Schuwaloff waxen den Abend bei mix, die Herrſchaften unter ſich.
23. October.
Heute große Parade, Kaiſer und König dabei; dann wax Dejeunex en famille, ſpäter großes Militär-Diner und Abends Ball im deutſchen Hauſe für die ganze Stadt. Alles, was 1nan ſi<h nux denken kann, war da. Dieſe Art Feſte haben gax niht meine Billigung. Jh tanzte meine pflichtſchuldigen Polonaiſen mit dem Kaiſer, den Königlichen Kindern und den andern Prinzen; dann ſeßte ih mi< ruhig in eine Nebenſtube mit den Ruſſen, um gemüthlih zu plaudern, Galißzin gefällt mix ſehr.