Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

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angebotene Stellung anzunehmen. Der König {lug ihm jedo< Beides rund ab und ernannte ihn endlih 1763 zum Hof = Marſchall bei ſeiner Gemahlin, der Königin Eliſabeth Chriſtine, und zum Ober - Aufſeher ihres ſämmtlichen Hofſtaats mit dem Prädikat Excellenz. Einige Jahre ſpäter ward er zum Obexſt= Hofmeiſter der Königin ernannt mit dem Rang eines wirklichen Staats = Miniſters und dex ausdrii>lichen Erlaubniß, mehrere Monate jedes Jahres auf ſeinen BVeſißungen zubringen zu dürfen. Dieſe lagen im Herzogthum Mecklenburg - Schwerin, woſelbſt bei dex Erbtheilung, na< dem Tode ſeines Vaters, ihm die Güter Groß= und Klein- Giewiß, Alt-= und Neu -=Schönau und Rumshagen zugefallen waren, ſeinem Bruder dagegen die Flotowex Güter und bei Berlin Buch, Karow und Birkholz. Außer dieſem eben genannten Bruder hatte Herr von Vos] nux noch eine Schweſter, die Herrn von Rochow auf Stülpe heirathete und deren Tochter wiederum die Frau ſeines einzigen Sohnes ward.

Den Tag nah ſeiner Verheirathung hatte, wie bereits erwähnt, Herr von Vosf Berlin verlaſſen, was unter den obwaltenden Verhältniſſen und bei dem dur dieſelbe auf's Aeußerſte geſteigerten Schmerz und Zorn des Prinzen von Preußen auch das einzig Richtige war, um ſeiner jungen Frau den ſchweren Anfang einer unter folhen Umſtänden geſchloſſenen Che zu erleichtern. Wix können uns nun zu den eigenhändigen Aufzeihnungen derſelben zurückwenden und einige Blätter aus dieſen folgen laſſen.

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Nach meiner Vermählung reiſte mein Mann ſofort mit

mix auf ſeine Güter nah Mecklenburg, doch war die Jahres=