Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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vorigen Jahre 1788 das Rauhfutter aus dem türkiſchen Gebiete herausgebracht hat.

Vermöge Eröffnung des General-Majors Freiherrn von Walis ddto, Karlstadt am 22. April 1789 haben Seine Majeſtät der Kaiſer den Oberſten Jellaëié wegen ſeiner treuen und erſprießlichen Dienſtleiſtungen zum General-Feldwachtmeiſter zu ernennen geruhet.

Die Karlstädter Regimenter haben zur Bedienung des Geſchüßes 368 Mann als Handlanger, dann zur Erhaltung der Zucht und Ordnung 1 Hauptmann, 1 Lieutenant und 6 Kovporale beigegeben. Von dieſen fiel der Antheil an das Otoèëaner Regiment, 1 Korporalen und 62 Gemeine zu ſtellen.

Oberſter Kulnek hat unterm 7. Mai 1789, 49 Familien, beſtehend aus 332 Perſonen, aus dem türkiſchen Dorfe Golubié, welche ſich herüber flüchteten, dem Kantons-Kommando überſchi>t, um ſelbe in Leëée und Sinac zu unterbringen, welchen pr. Kopf 2 Kreuzer täglich vom 5. Mai zu erfol gen kommen. Von dieſen wurden 40 Mann zum Freikorps geſtellt.

Am 9. Mai 1789 war das Vukasorié’ſche Freikorps wegen der Fourage nah Otoèëac ins Lager zuſammengezogen, nachdem bei dieſem Freikorps auh 209 Huſaren waren.

Den 11. Mai 1789 wurde ein Bataillon Otoëaner nah Sluin beſtimmt, wel<hes eine ſe<s- und zwei dreipfündige Kanonen mitgenommen hatte. | Ï

Im Monate April und Mai 1789 ſind mehrere türkiſche Überfälle ge= ſchehen, dur< welche unſere Grenzer viel gelitten haben, weil Viele gefallen oder entführt, und mehrere Beraubungen geſchehen ſind, daher nah dem Befehle des Kaiſers Alles, was niht waffenfähig war, eine ganze Meile vom Kordon landeinwärts geſchaft werden mußte.

In Zeljava war eine ſtarke Affaire, bei welcher ſi< der Korporal Studen vorzügli<h ausgezei<hnet und zur Belohnung am 9. Mai 1789 ein Douceur von ſe<s Dukaten erhielt. Bei dieſer Affaire wurden viele Türken gefangen, und es erging vom General-Kommando ddto. Agram am 12. Mai 1789 die Verordnung, daß jene Türken, welche die katholiſche Religion annehmen wollen, nah allerhöchſter Reſolution nah Wien in die orientaliſhe Akademie zum Unterrichte in der katholiſchen Religion geſendet werden ſollen, wo ſie auch getauft werden.

Feldmarſchall Baron von Laudon befiehlt unterm 7. Juni 1789, daß bei einem entſtehenden Alarm die Kantons-Offiziere mit der ganzen Population am Alarmorte erſcheinen müſſen. Die Alarmſtellen waren bezirksweiſe ſo eingetheilt, daß jeder Bezirk, wo er ſi< auſzuſtellen hat, genau wußte.