Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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in die linke Flanfe entſendet, und eine Kompagnie Jäger re<hts gegangen war, ſtürmte das Bataillon in den Ort, wobei nur ein Mann verwundet wurde.

Am Hauptplaße ward das Bataillon ſofort raillirt und aufgeſtellt, ohne daß von der ausgeſprochenen Plünderung Gebrauch genommen wurde.

Frauen mit zerzauſten Haaren, ihre Säuglinge an der Bruſt, warfen ſich zu den Füſſen des Majors, 1nd baten um Gnade, weil niht die Einwohner ſi< widerſezt hätten, ſondern Unzufriedene aus den nächſten Ortſchaften, welche daſelbſt bewaffnet eingedrungen waren.

Einige Häuſer nebſt der Kirche und dem Thuürme wurden durch die ausgehenden Patrouillen unterſucht. Der Marſchall erſchien bald und ſprach mit den Worten ſeine Zufriedenheit aus: „Jh danke Jhnen, Herr Major, für die Ordnung z ich erkenne es, daß ih mi< auf die braven Kroaten ſtets verlaſſen kann.“

Nah einer Stunde Raſt marſchirte die Avantgarde gegen Lodi, und in einer Stunde darauf ſah man Melegniano in Rauch und Flammen aufgehen; die nachgerü>te Armee hatte es geplündert und in Brand geſte>t.

Das Bataillon bezog nächſt Casalmajacio Vorpoſten, und rü>te um ein Uhr Früh am 24. gegen Lodi vor. Nachdem die Thöre der Stadt ver\{loſſen waren, und dieſe Stadt von jeher als ſ{hle<t geſinnt befannt war, nahm die Avantgarde gegen Tagesanbruch eine Steltkung auf den links ſi< ziehenden Anhöhen, wo auch geladene Geſhüße poſtirt wurden. Deßgleichen ſtand die nahgerü>te und bereits fonzentrirte Armee für den Fall eines Aus= falles oder Verweigerung des Einmarſches in die Stadt in geeigneter Faſſung, und die Artillerie mit brennenden Lunten bei ihren gegen die Thöre ge=richteten Geſchüßen.

Über geſchehene Aufforderung wurden jedo<h die Thöre geöffnet, Und mit dem früheſten Morgen rü>te die Armee? und der Marſchall an der Spize, mit klingendem Spiele in Lodi ein. An demſelben Tage rückte auch die fünfte Kompagnie unter Kommando des Hauptmanns Johann Pavelié, weld<he der Brigade Clam-Gallas als leichte Truppe auf Porta Romana beigegeben war, zum Bataillone ein. é

Der größere Theil der Truppe bezog liber die Adda das Bivouaf, während der Reſt auf den Plätzen der Stadt lagerte, und die Brigade Gyulai, zu welcher das Otoëaner Bataillon gehörte nebſt Jägern und einem Bataillon Geppert im Kaſtell verblieb.

Das Anrü>en der Piemonteſen beſtimmte den Marſchall, den Reſt der Truppe und ſämmtliche Bagage noh am folgenden Abende in aller Eile über die Brüce auf das linke Adda-Ufer zu überſegen, Die Brigade Gyulai