Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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ſowohl von der Feſtung, ‘als auh den beiden Vorwerken gefeuert. Gegen 4 Uhr Nachmittags ward von Castelnuovo Kanonade, Sturmgeläute und Kleingewehrfener vernommen; bald darauf ſtand Castelnuovo ſelbſt in Flammen, und es erfolgten mit Blizesſchnelle zwei Pulver-Erploſionen;- der Feind hatte den Neſt des im Friedenmagazin vorhandenen Pulvers angezündet. Eine halbe Kompagnie ward zur Streifung gegen Cavalcaselle und Bordolino, und eín Zug als Schleihpatrouille an das linke Mincio - Ufer abwärts entſendet.

Am folgenden Tage den 12. April wurde der Hauptmann Wimmer mit der zweiten Kompagnie, einer Haubiße und aht Huſaren gegen Castelnuovo entſendet, um über das Schickſal des Dorfes Gewißheit zu erlangen.

Derſelbe fand es theils noh brennend, theils im Schutt; die Gaſſen waren verbarrifadirt; Leichen lagen auf denſelben, und auf den rauchenden Trümmern halb verkohlt, und er konnte kein lebendes Weſen dort finden.

An dieſem Tage ward abermals ein Vierundzwanzigpfünder auf die Baſtion Nro. 3, und zwei achtzöllige Bombenmörſer in das Fort Salvi, re<ts aufgeſtellt, au< ein feindliher Kommiſſär und ſein Fuhrmann aufgefangen. Von den Vorwerken und der Feſtung wurden vier feindliche Bat‘terien bis zum 13. fräftig beſchoſſen; der Feind konnte jedoh nicht gehindert werden,, daß er an eben dieſem Tage um 11 Uhr Vormittags die Beſchießung der Feſtung und der Forts mit etwa 20 Geſchüßen begann. Dieſes Feuer ward troß der vorgeſchobenen feindlichen Tirailleurs ſowohl von der Feſtung als ihrer Vorwerke auf's Lebhafteſte erwiedert, und hielt ununterbrochen bis 1/ $ Uhr Nahmittags, daher 6 volle Stunden gegenſeitig an. Zwölf- und vierundzwanzigpfündige Kugeln, ſechszöllige, dann ſiebenpfündige Haubigen \<lugen in die Häuſer der Feſtung und in die Kaſerne ein. Auf die Bruſt= wehr des kleinen Vorwerkes Alt-Salri allein ſchlugen 94, meiſt vierundzwanzigpfündige Kugeln und ſe<szöllige Granaten, wobei eine Haubiße und ein Bomse benmörſer demontirt, und glüclicherweiſe nur ein Gemeiner leiht verwundet rourde.

An eben dieſem Tage 4 Uhr Nachmittags rückte zur Verſtärkung der Garniſon eíne Diviſion des Sluiner erſten Feld-Bataillons unter Kommando des Hauptmanns Georg Glavas nebſt 30 Kanonieren vom dritten FeldArtillerie - Regimente unter Kommando. des Oberlieutenants Eisler in die Feſtung ein.

Gegen !/, 6 Uhr Nachmittags erſchien ein feindlicher Hauptmann als Parlamentár vor Porta Brescia, welher im Namen ſeines Königs der Garniſon - für den Fall der Übergabe der Feſtung den freien Abzug mit