Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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dur nachheriges Wohlverhalten in der öſterreichiſchen Armee gegen die Rebellen ziert denſelben nun beim Otoëaner Grenz-Regimente das Militär-Verdienſtkreuz.

Bei einer ungewöhnli< ſtarken Kälte und bei dem am 14. fortgeſeßten Rückzuge über Luipersdorf nah Wartberg büßten eine Menge Soldaten ihre Fußzehen in Folge der Erfrierung ein, ungerechnet der Froſtbeulen an anderen Gliedmaſſen. Schneegeſtöber und Wind füllten das Maß der Leiden unſerer Truppe bei Entbehrungen aller Art aus, und Niemand war im Stande, 153 Minuten im Steigbügel ſi< zu halten. Dieſe außerordentliche Kälte erleichterte jedo<h unſerer Truppe die Überſezung über die Donau zu Fuß.

General - Major Neustätter wollte nun die in Foige der obgeſagten Umſtände von unſeren Truppen geräumte Inſel Schütt wieder den Ungarn ſtreitig machen. Er verſuchte am 17. den Übergang, allein die Oberfläche des Eiſes {molz zu Waſſer, und Wartberg war wieder der Zufluchtsort. Am 22. geſchah das Vorrücken über Lauschütz, ein Landgut dér Gräfin Esterbázy, und am 23. über eine bei Fraggendorf ſtatt der dur Magyaren in Brand geſte>ten Brücke errichtete Nothüberfuhrt nach Piespôlki gerade in der Jnſel Schütt.

Von Piespöki über Luipersdorf nah Olgya hatte die Truppej auf der Reiſe ſehr viel Ungemach auszuſtehen; Pferde wateten im Waſſer und Leute {wammen förmli<h an mehreren Stellen bis zum Bauche. “Trozdem war der Muth der Truppe nicht geſunken, und bald verbreitete ſih das Fröhliche der Soldaten, als zwei jungen Offiziere des Otoëaner Bataillons ſich auf die Pferde der Oberlieutenants Mündel und Balthauser warfen, und ſo der Waſſerfluth entgingen. “ Andere Offiziere des Bataillons, welche Pferde hatten, ſo wie die Hauptleute Sekulié und Kasumovié, ſandten bei erlangtem Durchzuge den Bedrängten ihre Pferde zurü>. Am 25. nach Nagylegh und am 26. în Szardahely angelangt, harrte die Truppe dem weiteren Befehle des Feldmarſchall-Lieutenants Simunié entgegen, um vereint mit demſelben Neuhäusel anzugreifen, wo der Feind ſeine Macht gegen die Brigade Neustätter zu entwi>eln geſonnen war.

Am 28. erhielt die Brigade den Auftrag, in Eilmärſchen über die Donau aus der Schütt dem Feldmarſchall-Lieutenant Simunié zu Hilfe zu eilen; man rü>te am 28. aus Szardahely nah Nagylegh; am 29. über eine Plette bei Maggendorf ſpät Abends nah Diöszóg ein, ſofort den 30. nah Szered. Über die Waag gegen Neuhäusel war vor der Hand nicht mögli< vorzudringen; die Brücke war in Brand geſte>t. Judeſſen verkündigten die Kanonenſchüiſſe von Leopoldstadt gégen Tyrnau und entgégengeſeßt das energiſche Auftreten des Feldmarſchall-Lieutenants Simunié gegen