Otočaner Regiments-Geschichte : vom Ursprung dieser Gegend, ihrer Bevölkerung und ihrer Schicksale : in zwei Bänden und drei Hauptstücken

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entſendet, welches die unbeſeßten Diſtrikte vollends vom Feinde ſäubern ſollte. Die Jnſurgenten waren aber bereits ‘abgezogen, dafür erbeutete dasſelbe 24 Schiffe mit 150,000 Meßen Hafer, welche von ſe<s Dampfern in zwei Fahrten nah Esseg remorquirt wurden. Die ganze Bacska war ſomit in den Händen der kaiſerlichen Truppen.

Am 23. Juni iſ die Stadt Raab nach einem blutigen Gefechte mit Sturm genommen, und Seine Majeſtät der Kaiſer haben ‘an der Spige des 1ten Armee-Korps allerhö<ſt| Jhren Einzug in Raab gehalten.

Die Armee blieb no< zwei Tage in und um Neusatz, verließ“ hierauf nah Rüclaſſung zweier Brigaden dieſe Stellung, und rücte an den FranzensKanal. Das Hauptquartier des Banus fam nah Soove. Am 11. Juli war dasſelbe nah Kis-Ker verlegt, und die Armee bezog eine Stellung hinter den wichtigſten Übergangspunkten Verbasz und Sect. Thomas. ;

Inzwiſchen hatten die Otoëaner Bataillone am 4. Juli der feierlichen Begräbniß des an der Cholera verſtorbenen Unterlieutenants Paul von Oreskovié beigewohnt, dieſes jungen, hoffnungsvollen Mannes, wie eine ſchlanke Tanne aufgewach'en, den ſeine Mutter, die noch lebende Poſtmeiſterswitwe in Perusié, in ſeinem 17. Lebensjahre für den Kaiſer und für das Vaterland in Krieg ſchi>te, um ihn nie wieder zu ſehen.

Der rechte Flügel der Diviſion Rastié marſchirte am 7. Juli Nachinittags von Soove nah Kis-Ker, und ſpäter in's Lager bei Bukovoc.

Feldzeugmeiſter und Banus Baron Tellaëié hatte im Monate Juli 1°49 einen {weren Stand. Er ſollte die zwölf Meilen lange Linie des Kanals in der Bacska gegen einen vielfah überlegenen Feind vertheidigen. Dieß

war niht möglih, ohne einen Theil derſelben preis zu geben, wo man dann von dieſer Seite her leicht umgangen werden könnte. Es gab überhaupt nur die Wahl zu bleiben oder das Land zu räumen. Da beſchloß der Banus, ſtatt ſich defenſiv zu halten, die Offenſive zu ergreifen und den Feind durch einen kühnen Schlag für einige Zeit unſchädlih zu machen.

So kam der Tag von Uegyes, einer der blutigſten in dieſem Kriege. Zwei Tage vor dieſem Gefechte fand die Vertheilung der Dekorationen für die Otoëaner, wobei der Banus mit entblößtem Haupte die Otoëaner erwartete, wozu von allen Truppenkörpern je eine Kompagnie anweſend war. Hier ſpra<h der Banus: „Meine Herren, die Hüte herunter, jezt kommen meine braven Otoëaner!“ wobei eine Diviſion derſelben mit einem „Zivio !“ vorbei defilirte. Ein Neſt vom Korps des Jnſurgenten Perezel, ſehs bis act Bataillone mit einigen Schwadronen und 16 Geſchüßen ſtand bei Uegyes, um daſelbſt die Vereinigung mit den Garniſonen von 8zegedin und The-