Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

ſagt man, | wenn Ungehorſam gegen das Kommando, wenn Deſertion, u. d. g, nicht auf der Stelle am ¿eben beſtraft, und der unbändige Haufe gemeiner Soldaten nicht durch harte Behandlung in Furcht gehalten würde ?

Das ſcheint nun freylich gerade das furchtbarſie Exempel für mich zu ſeyn. Jch muß daher erſt bey dem Exempel ſelbſt ſtehn bleiben. Jm Militair hat Strenge der Strafen unfehlbar den meiſten Schein dex Gerechtigkeit, Aber ſollte man nicht auch erwägen, daß unſere, vielleicht in anderer Rúfſicht notwendigen, Staatseinrichtungen an" dieſex traurigen Nothwendigkeit harter Strafen | ſelbſt Schuld ſind? Man ſeze doch nur, daß der Fürſt von ſeiner Armee wie Vater geliebt würde: man ſeze, daß alles ſchlechte Geſindel von der Armee ents fernt und lauter ſolche Menſchen in Dienſt genommen wúrden , welche imiLande anſäſſig wären, und. folglich dur< Schande, Güterverluſt, und Gefängs niß hinlänglich in Furcht gehalten werden könntenz man ſee drittens, daß die Officiere ſämtlich gebildete teute wären , welche es verſtünden, den gemei= nen Mann zu ziehn , ſich bey ihnen in Achtung und Liebe zu ſegen, und — welche niht dur< Tyranneyen den Soldaten muthlos, ſtörriſch ud zur Rebellion oder Deſertion geneigt machten : endlich, daß für die beſtmöglichſte Verpflegung der ‘Urmee ſo ge-

ſorgt