Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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drü>e und {wermüthigen Genüſſe, der kriegeriſchen Träumereien des kleinen Hirten, erinnerte ſich, daß aus deir alten Traditionen der ruhmreichen Vergangenheit des Vaterlandes der glühende Patriotismus des Serbiſchen Bürgers ſeine Begeiſterung geſchöpft hatte und aus dieſen wehmüthigen und ſüßen Erinnerungen ſeiner Kindheit ging der edle Gedanke hervor, unter ſeinen Augen alle alten Traditionen ſammeln, die alten Volksgeſänge aufſchreiben zu laſſen, welche bis dahin nur im Munde des Volkes lebtenz er wählte diejenigen aus, welche die hohen Waffenthaten und bürgerlichen Tugenden der alten Serbiſchen Helden zum Stoffe hatten, ließ ein Sammelwerk daraus machen, und befahl, daß aus dieſem Buche den Kindern der erſte Unterricht ge= geben werden ſolle, damit von der früheſten Kindheit an der Volkserziehung der unvertilgbare Charaëe ter des Patriotismus aufgedrú>t würde. Ueberall wurden Freiſchulen errichtet und ſelbſt in den kleinſten Dörfern Unterricht verbreitet.

Miloſch gab Befehl, in der kürzeſten Friſt Elementarwerke zu verfaſſen, die zum Unterricht geeignet ſeien, und zum erſten Male entſtand ein Serbiſches Lexikon und eine Serbiſche Grammatik. Dieſe Bücher wurden von Wulk Stephanowitſch herausgegeben : die beiden Bände, welche unter dem Titel Dania kóôſtliche Volksballaden enthielten