Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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wären die Truppen, Waffen und Kriegsvorräthe, welche dieſe Feſtungen einſchließen, für die Türkei verloren.

Serbien kann die Pforte ruiniren, die Pforte aber nichts gegen Serbien thun: Serbien kann alſo ein werthvoller Bundesgenoſſe für die Macht werden, welche es unterſtüßt, oder ſehr bedrohlich, indem es mit Erfolg verhindert, was es ernſtlih verhindern will,

Endlich beſaß der Fürſt Miloſh einen ungeheuren Einfluß in Rumelien, und Bulgarienz ſchon hatte ſi< Serbien um fünfzig Quadratmeilen und 200,000 Einwohner vermehrt, welche ſich unter ſeinen Schuß ſtellten. Mit der Zeit muß dieſes Anz wachſen mehr um ſi<h greifen und Rußland läßt es nicht zu, daß dieſe unbeſtimmten Bevölkerungen der europäiſchen Türkei einem andern Einfluſſe ausgeſeßt ſind, als dem ſeinigen.

In Erwägung aller dieſer Dinge ſpringen die Vortheile in die Augen, welche es haben mußte, wenn es der Türkei einen ſo núblihen Verbündeten raubte und nah Belicben einen ſehr gefährlichen Feind für dieſelbe daraus machen konnte. Man thut das Bôſe nicht blos des Vergnügens ha!ber : Rußland hatte ein höchſt wichtiges Intereſſe, ſich Serbiens zu bemeiſtern ; es fand ein Hinderniß auf ſeinem Wege und hat daſſelbe umgeſtürzt: in der Politik nennt man das gut geſpielt .