Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Vorrede.

Aber meinekrefft vnd vermögen hinwider ſo ſchivach vnd gering / daß mir/ wannich endtlich beherßige vnd betrachte diß mein groſſes vnvermögen / gegen ſo gewaltige herrliche entpfangene wolthat / denen ich nimmermehr mit danckbarkeit vollnkömlich begegnen / vil weniger gnugthun kan / ſondern als ein vnnúgzer Diener/nur allein mich zur danckbarkeit ſchuldig erkeñen muß / oftmals fúr groſſem ſchmerßen mein hers billich zerſpringen vnd barſten möchte. Vnd wann das nicht were / daß vnder eines ſolchen gewaltigen Königs vnd Fürſten ſ{uß vnd ſchirm /keiner durchſrgends cine anfechtung / vnd vngeſtumdeß vnglücks/arm vndelendt genennt werden ſoll oder mag / müßte ich ſrey außſagen/ vndbekennen/daßich der elendeſte/vnglückſeligſte Menſch/der vnder der Sonnenlebt/nur allein obgeſagter vrſachenhalben/billich geacht vnd gehalten würde. Demſey nun wiejm wölle (dieweilje groſſe danckbarkecit/gröſſern vnd glückſeligern Leuten/als ich bin/gebürt vnd fürbehalten iſt) hab ich eine geringe vrſache neuwlich in meinem gemüt geſchepfft vndgefaßt / dardurch ich verhoff zun theil mein luſt vnd begier ein wenig zu biſſen.

Vndiftebendieſe/ Nach demes nun mehr am tag/vnd jederman wolbewoußt/jgin der gané Welt ruchtbar vä offenbar/dzE.K.W.löblich vnd Chriſtlich fürgenoimen/ vnd bey ſich entſchloſſen / einsmals einen gewaltigen anſchettlichen Zug/wider vnſern/ der ganten Chriſtenheit Erbfeind den Türcken zufüh ren/welcher E.K.W.billich/als dem Chriſftlichſten König fürbehalté/vâzuthun geburt/JFch aber langezeit in jeziges Türckiſchen Keyſers Selims vü ſeines Vat ters dienſten/alscin lcibeygen Knecht/von ſugend auff geweſen/vnd alle ſeine jnnerliche heimliche anſchlege/practicken/Geſchicht/wort vnd werck / ſelbs in cigner Perſon/ſonderlich aber an ſeinem Hof geſchen/gehört/vnd erfahren.

Alshab ich von den färnembſten vnd anſchenlichſten dingen vnd händeln der Türcken/diß Büchlein ſchreiben / vnd die Sum kärsßlichin etliche Capitel verfaſſen wöllen/nicht allein von Ordnung jrer Religion/Geſaßz/vnd Geiftligfeit/ſondern auch vonjremLeben/wandel/gewalt/vnd endtlich von der gelegenheit/art vnd natur/deß Turckiſchen Hofs/vnd Hoflägers / vnd ſchreib diß mein Werck E.K.W. zu / auffdaß dieſelbige zuvor / vnd che dann ſte den Chriſtlichen löblichen Zug wider den Türcken fürnemmen / vnd ins werck bringen / einen geringen vükurßenbericht/vonſren/der Türcken/gebreuchen/ in Geifilichem vnd Weltlichem ſtand/ſchepffen/leſen/vnd empfangen mögen.

Es wolten E.K.W.nicht auff diß mein grob vngeſchicktes vnordenliches ſchreiben ſehen/dannich nicht als ein Gelehrter beredter Geſchichtſchreiber/ſonder wic ein treuwer Juterpres vnd Außleger/oder aber als ein erzehler der ding/ welcheich ſelbſt geſehen/gehört/gelehrnt vnd erfahren / michmehr auffdenwarengründtlichen bericht / als auff den ſchein vnd glank der zierlichen wort vnd wolredenheit /hierinn befliſſen / vnd was der zierligkeit vnd geſchmuck im ſchreis benabgcehet/daſſelbige hab ich mit der warheit widerumb erfüllt vnd eynbracht. Derhalben E.K.W.diß Buch/wie es anſmſelbſt/gnedigſtannemmen / vnd nit aufdie vnvolllommenheit/ſondern auff das gemüt deß/ſo es geſchriben / als E. K.W.vnſchuldigen Dieners/ſehen vnd achtunghaben wöllen. D |

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