Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Vorrede.

keit zuleben.Wiediß der hoffertigetrulzigeNeerreuber ſihet/leßter alobald ſcin Geſchúß guff denGalleen auff vnſer Schiff richten /fecht an zuſchieſſen / weil aber vnſer Schiff ſchwer beladen/ vnd ſonſt onc das ſchwach vnnd vbel mit Ges ſchuß zur Gegenwehr gerüſt / Auch dasSNecer ſo ſtill / daß wir nicht kundtendie Konſerua vnd das groſſe Geleidtſchiff erfolgen / haben die Türckiſche Reuber vortheilig / vnnd mit groſſem ernſt/vnſer Wehrloſes Schiff angefallen/der geſtalt / daß ſic esziveymal mit gewalt erſtigen / vnd eyngefallen ſcind / Aber von den vnſernmit gleichem gewalt widerumb zurück geſchlagen worden.

Wietvir nunin der groſſen gefahr geweſen /hat ſich der Wind ( wiewol etivaszulangſam)ſtercker erhaben/ daß vns allgemach die groſſe Conſcrua vnd Schiff jelengerje neher fommen. Wie diß der wüteriſche Tyrann vnd $Neerreuber innen worden/vund geſchen/daß er ehe dann dic groſſe Conſcrua anfáme/nichtskondte ſeines gefallens an vns erlangen vnd außrichten/hat er ſonder lichezugerichte Feuwerkugeln in vnſer Schiff eyngeworffen / welche vns niché müglich geweſen in der eyl vnd ſo bald zu leſchen / vnd gegen ſm zugleich zu ivchren /Daher vnſer Volck zum theil auß dem Schiff insWaſſer gefallen /haben inziveyen ſo widerwertigen Elementenviel lieber jr Leben (da anderſtein Leben vorhanden)dem Waſſer/dann dem Feuwer/vertrauwen wöllen.

_Weilaber die drey gerüften Galleen/ſich für dem groſſen Schiff/ welches allgemach herzu nahet / beſorgeten / es möchtejhnen auff den Nackenkommeny “namen ſie nur mit ſich was ſie von vnſerm Volck bekommen kondten/vnd gaben die flucht/führten vnshin vnd wider in mancherley Stättvnnd Land, endtlich brachten ſie vns gen Modene /alldahielte der FNeerreuber Chamal noch andere Chriſten mchr/die er alſo geraubt / gefangen /Vnd da fieng ſich erſtlich vnſer onglück vndDienſibarkeit an.Wie wir nun daſelbſt hin kommen/fienge ich auß kindtlicher cinfalt vnd begier an zufragen : Ob mein herblicbſter Vatter noch bey leben / oder aber beneben den andern vielleicht auff dem Waſſer auch blies ben/erſoffen/oder verbrannt were? Auff dieſe meine Frag antwortet mit ciner/ Ich ſolte gedult haben / er lebtenoch. Vndalsbald hatmich ciner der Capiten auß den Raubſchiffen laſſen in eineandereGallcen führen / allda fand ich meis nenlieben Vatter.

Algich jn geſehen /binich jm eylendsin die Arm /vnd vmb den Halß ges fallen /habjnſo herblich / als mir múglich/vmbfangen/ vnd geküſſet. Er aber truckte ſein Angeſicht für groſſem weinen vnd thränen vnderſich / dieweil er geſchen daßichin meinenjungen tagen/gleicher geſtalt wiecer/in die civigeDienſtbarkeit gerahten/bedachte vndbeherbzigte die ſache ferruer als ich. Endtlich/wie ergnugſam außgetveinet / vnd nun wider muhts worden / dieweil er mich noch lebendig geſehen(danner meynet ich were villeicht auch auffm Schiff verbrasñt/ oder erſoffen) hat er mich noch einegute weil bey ſich behalten /vnd wie die zeit vorhanden geweſen/daß ich wider zu meinem Capitan hab müſſenin ſcineGalleenkomen/hat ex mir viel guter vätterlicher Lehr vorgehalten/michvnderrichtet / vnd vermanet /daßich beym Chriſtlichen Glauben / wic ich den gefaßt /ja bleiben/vmichkeines wegs abdringen wolt laſſen/ob ich gleich jung E

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