Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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Menrben von dierem Leid der Sünde md des Todes, oder don dierer Weife feiner Beleibung. Wenn man nun fon diefen irdirchen oder materiellen Feib Cin feinem Urftand und Sortber fand) nicht fiir die Sünde hält, fo weiß man doc, daß ev dem Menrchen zufolge der Eiinde entitanden ift, und wenn jchon Günther (a... d. E. 185) von dem foricht, was von einem folchen immateriellen geiftigen Sichtleib der Auferftchung, im Gegenfaz mit dem grohmaterielien Seib dev Eiinde, gefafelt wor den ift, fo ift doc) eine folche Sarelei nicht fo ichfinm, als die Nichtuntericheidung beeder diefer Lerber feyn wiirde,

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Die negative Gelbheit bringt es darum für fih nie zur eignen Leibwerdung, d. b. fie wird zwar nie leiblos, aber auch nie leibfrei, und Fann fich als gänzlich Teibun« frei, diefen Leib nie zu eigen machen; le mal ne peut jamais prendre nature (terre oder forme), und das Nega= tive Leben (vie fausse), befteht darum gleihfam nur als Eingeweidwurm (oder als Schmarozerpflanze) in oder at einem nicht eignen Leib. Man Fann darum auch in Diefer Hinficht von Feiner Gelbitändigfeit des Bofen, als einer sufhcientia sui fprechen. Wie man fTchon von dem Krane fen fagen Fan, daß der Leib ihn, nicht aber er den Zeib bat. — Die Eriftenz des Bofen, als einer nach auffen fich geltend machenden Macht, it darum immer nur eine gelic« bene oder geraubte, (usurpirte).

22,

Es ift bier nicht dee Drt, nachzumeifen, in wie fern der oben für die Kreatur aufgeffellte, allgemeine Begriff des Leibes auch auf den abfoluten Geift anwendbar if,

ER