Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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ten fol, fi) ihm felber offenbaren oder ihm geoffenbart werden mußte, jo muß daffelbe für den Kultus oder für die all gemein unter allen Menjchen aller Zeiten eingeführten religidfen Gebräuche gelten, welche, da fie urferänglich ihre Reha bilitation im Verhalten zu höhern MWefen oder zu Gott be zwecten, Die Menfchen ficher nicht der nicjtintelligenten Natur ablernen, oder diefe Natur zum Objekt ihres Kultus fi urfprünglich fegen Fonnten, denn diefe Natur als Umgebung heißt dem Menfchen darım außerlich *), weil fie ihn inner: lich nicht berührt oder afficirt, oder in ihn nicht eingeht, fo wie fie dem Menfchen das Eingehen in fich gleich als ein Zaubftummer verwehrt, welhem Deftcit ja eben der Kultus Abhälfe verfchaffen follte. Wenn man aber ein Sucen, oder eine Sucht im Menfchen anerkennt, deren Befriedigung ihm — weder bie Natur noch andre Menfchen zu geben vermögen,

*) Die Kategorie der Innerlichkeit und Aeußerlichkeit deffelben Seienden wird, wie ich wiederholt in meinen Vorträgen bemerkte, no immer haufig mißverftanden, indem man zum Beifpiel innerlich und außerlich gleichbedeutend mit fubjektiv und objektiv oder mit Sch und Nicki (Du) nimmt, da ich doch als außerlicher Menfch mich eben als Subjekt jowohl von anderm mir objektiven gleichfalls Außerlihen unterjcheide (als einem über, neben oder unter mir ftehenden ) als ich diefelbe Unterfcheidung nad) meiner Snnerlichkeit made und innerlich wie Außerlic, doch derfelbe Menich bin. Derfelbe Sertbum macht, daß man audy in Gott Feine Snnerlichkeit und Neußerlichkeit augibt, ober legte blos ins Gefchöpf legt, womitein zweifacher Dantheism entfteht, je nadhdem man Gott der Kreatur als ihr Sinner: liches oder als das ihr Aeuffere entgegen jest, — Aber weder unfere Sdeologen noch Theologen fcheint die Unterfchiedenheit wie Untrennbarkeit des In und Vor der Generatio und Factio bereits völlig Elav geworden zu fein. Die Sdea wird namlich) mir nur im demfelben Berhältnig eingeboren als mich erfüllend, in- welchem ich fie thuend vor mir abbilde oder projicive, fo daß mit der Generatio die Faclio, mit diejer jene erlöfchen und die Sdea in die magifche Sigur als in die Indifferenz der Snnerlichkeit und Neußerlichkeit zurück gehen würde, d, h, in ihre Nichtrealität,