Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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wird, Weswegen man ftatt von einer Religion der Kunft u.d, 9. zu forechen, nur die Triplicität der Religion als Na tur = Geiftess und göttliche Religion, wie felbe auch) die Schrift aufiteilt, fefthalten follte.

Und fo fehen wir denn auch diefer erften Epoche in der Führung des hebräifchen Volfes bald eine zweite folgen, in welcher jelbes das Gefes auf Sinai erhält, und in welcher wir alle frühern Rapports nur auf andre, nämlich bezüglich auf das Volk, aktive MWeife wiederfehren jehen. Denn man gibt nur jenem ein Gefeß, welcher bereits im Beftß der Kraft, felbes zu erfüllen, ift, oder welchem Diefer Bells parat fteht, weswegen ber Zuftand Des Unvermögens das Gefek zu erfül len, wenigft Fein primitiver Zuftand feyn Fan. Wir werden in der Folge vernehmen, daß und warım eine Miederbefräfs tigung zur Erfüllung des Gefeßes immer nur in einer dritz ten Epoche eintritt, und bemerfen hier nur, daß diefes auch bei Adam der Fall war, melcder nur durd; Abel Opfertod befähigt ward, jene Tröftungen zu empfangen, welche die Schrift durd; die Geburt Seth bemerflich macht, indem diejer das erjte Depot jener Gaben des Geiftes auf feine Fas milie anzog, welche die göttliche Barmherzigkeit dem menfcs lichen Gefchledht wieder ertheilte,

VO. Borlefung.

Wir wiffen, daß beiläufig um das fiebente Sahr die ew ften Manifeftationen des Geiftes fi) im einzelnen Menfhen zeigen, und e8 fan uns darum nicht befremden, den Geift auch bei jeinen Entwidlungen im Großen diefelbe Zahl Cals Form feiner Aktion) *) befolgen zu fehen. So 5. B. ward

*) Der Form des Würkens entfpricht jene ded Gewürks, d. 5, der