Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung
236 Dies iſt das Gemälde des brittiſchen Volks; und der aufmérfſame Beobachter kann aus dem gegenwärtigen „Zuſtande deſſelben unmöglich auf deſſen längere Fortdauer ſc{ließen. So ungeheure Reichthümer England auch ers warb und immer noch erwirbt; ſo mußten doh
die ununterbrochenen Abflüſſe die es an Gelde und -
an Menſchen, dur ſeine faſt beſtändigen Kriege ſeit dem vorigen Jahrhundert erlitten hat, nothwendig die volkreichſte und blühendſte Nation ſchwächen. Heftet man indeß den Blick auf den mäßigen Umfang der brittiſchen Inſeln und vorzüglich auf die großen Strecken von Ländereyen, die darin no< ungebauet liegen *), ſo wird
*) Dieſer Gegenſtand gab vor einiger Zeit Gelegenheît äu einer Parlaments - Debatte, în welcher zum Erſtauz nen der Welt, die in England bisher den beſten A>erbau und die möôgli<ſte Benubung des Bodens geſehen hatte, dargelegt wurde, daß dieſes Reich zu viel wüſtes Laud und niht Hände genug habe, es anzubauen. Eín \chlimmes Merkmal! Entweder iſt der brittiſche Land= bauer verachtet und gedrü>t, oder er zieht aus mehrern Gründen în die Städte, und entvölkert auf dieſe Weiſe das platte Land. Beydes iſt fur den A>erbau und für den allgemeinen Wohlſtand verderblich und ſollte manche Reiſebeſhreiber behutſamer machen, díe aus dem Gedränge in den Städten auf den Wohlſtand des ganzen Staats ſ{ließen, indeß das platte Land elende Menſchen darſtellt, die nur kümmerlich ein dûrftiges Brod verdienen,