Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung

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Man fand ſich ploblich wie in einer andern Welt; als man einen Fürſten die Vorurtheile bekämpfen, Denk - und Preßfreyheit befördern und dem menſchs lichen Geiſte einen ganz neuen Schwung geben ſahe. Í Friedrich ward der Lehrer der Regenten dyrch; ſein Beyſpiel, der Völker durch ſeine Schriften« Wenn jene es zu ſchwer fanden, die Thâtigkeit, Selbſtverleugnung aller- gewöhnlichen Vers gnügungen und die ununterbrochene Fürſorge des. Königs für den Staat, nachzuahmen : ſo wirkte: doch ſein großes Beyſpiel öfters ſo viel, daß man ſich ſcheuete das Gegentheil von-dem zu thun was er that; und daß die Völker kennen: lernten, wie. ein Fürſt regieren müſſe, und was ſe von den Jhrigen zu fordern berechtiget wären. Dieſe Jdeen waren auſſerordentlich wirkſam. In jedem Lande verglich man den Regenten mit dem Könige von Preußen, und die Parallele fiel gut oder ſchlecht aus, je nachdem es der Negent war. So gewöhnten ſich die Völker die Hand= lungen ihrer Regierer zu beleuchten und zu prüfen, und man fann behaupten, daß hierdurch der Gang einer freyern Denkungsart vorzüglich befördert wurde. j Der König liebte die franzöſiſche Literatur,

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