Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung

Seite dàs móraliſchè Gefühl in eben dem Grade faſt in allen Klaſſen verhältnißmäßig feiner und empfänglicher gemacht worden. So vortheilhaft dieſes fürdie allgemeine Sittlichkeit iſt; ſo erzeugt doh dieſe geiſtige Reizbarkeit eben die Symptome, welchen! die körperliche Reizbarkeit ſchwacher Nerven unterworfen iſt, An die Stelle der Unempfindlichkeit iſt eine gewiſſe Sympathie getreten, die Anzeigerin der AUgemeinheit gewiſſer Grundſätze.

Es iſ ein alter Gebrauch der Meiſchen die Voktzèit zu loben und die Gegenwärtige zu tadeln, Wohet kommet dieſes? Wir finden uns weniger slüli<h in dem was wir beſißen, als wir uns unglälih dadurch fühlen was wir zu entbehren glauben, “Die Zeiten, heißt es, waren vormals beſſer, die nothwendigſten Bedürfniſſe eher zu be“ friedigen. * Sie haben recht, weil unſere Voreltern weitigev Bedürfniſſe, ‘oder wenigſtens nicht diejenis geit fkannfeit, die nun einmal uns unentbehrlich geworden ſind. Wir dürfen aber darum unſer Zeitalter zum Beſten det Vorzeit gewiß nicht herabſe6enz denn weil wir mehrere Bedürfniſſe fennen als unſere Vovfahrèen, ſind wir in der. Cultur weis tér als ſie vorgerú>t ; Und die höhere-Cultur eines Bois giebt ihm überhaupt immer einen iditleit Vorrath von Nationalglük,