Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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ins Adriatiſhe Meex zu ergießen. Dann waren wir dem Laufe des Gjadri gefolgt, der gleih unterhalb Kukli in den Trin mündet und hier unten wieder Waſſer führt, während wir ſpäter ſtundenlang in dem ausgetro>neten Belte ſeines oberen Laufes reiten konnten. Ueber einen

è | Bergrücken von mäßüger Erhebung waren wir dann zu

. | dem freundlichen Dorfe Da jt < i gelangt, deſſen Häuſer

| faſt verſhwinden unter einer geradezu tropiſ<h üppigen

| Vegetation und beſonders verſte>t ſchienen ob der reihli<h | mit Früchten beladenen Obſtbäume.

: Schon von weiten ſahen wir den, hohw. Biſchof mit einer größeren albaneſiſhen Geſellſhaft vor ſeiner Reſidenz im wohlgepflegten Garten Jih ergehen, und da er der die Felſen exklimmenden Kavalkade anſichtig wurde,

ſich hinauf begeben zur biſhöflihen Reſidenz, die ſih auf weiter Terraſſe oberhalb dieſes ſcjattigen Gartens erhebt. An der Schwelle ſeines Hauſes begrüßte uns der hochw. Herr, ließ, unſere Pferde warten und führte uns in den geräumigen und ſehr geſhma>voll ausgeſiatteten Empfangs3ſaal zur erſten landesüblihen Bewirtung mit Kaffee und Tabak. Daun wurden uns prächtige, gut ausgeſtattete Zimmer angewieſen, auf unſerer Reiſe die lezte Station mit Betten und modernen Toiletteeinrihtungen.

3 Währenddem Mſgr. Sereggi uns ein opulentes Feſt= mahl bereiten ließ, hatten wir Gelegenheit, ſowohl den herrlihen Bau zu bewundern, welchen dieſer albaneſiſche Biſchof hier oben gleichſam als Schußwehr und Bollwerk für ſeine Diözeſe errichtet hat, als die prächtige Aus=ſicht zu genießen, welche dieſes Felſenneſt bietet. Mit un= endliher Mühe hat Mſgr. Sereggi ein großes Plateau dadurch geſchaffen, daß er einesteils die Fel8wand abſprengen und heraushauen ließ, anderſeits dur<h mächtige Aufſchüttung und Sicherung derſelben durh gewaltige Quaderbauten den Umfaug dieſer ſo gewonnenen Fläche immens vergrößerte. Wie eine ſtarke Baſtion mutet die