Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Terraſſe vor der biſchöflichen Reſidenz an; unerſteigliche Mauern von vielleiht zwanzig Metern Höhe ſtüßen ſie und ſichern ſie in ihrer Front. Man bli>t von hier aus hinüber zu den NPfarrdörfern Bliniſchti und Troſchani, nah dem benachbarten Biſchofsſiße von Kalmeti am Fuße der über tauſend Meter hohen Maja Vels, und ſieht in verſhwindender Ferne an den letzten Ausläufern des Mali Vels die Stadt Aleſſio (albaniſh Leſ<h — Alexander) angeſchmiegt.

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: Eine ungemein fruchtbare Ebene breitet ſi< vor (Ale fi 9_aus, der ebenſo fette als ungeſunde Marſch= boden des Gebietes, welches von den Albaneſen Jtalia genannt wird. Hier mündet, wie geſagt, der Drin in die Adria, und den fortdauernden Anſhwemmungen des Fluſſes verdankl die Küſte hier ihre forlwährendem Formwechſel unterliegende Geſtallung. Hart am linken Flußufer iſt das Bazarviertel angebaut; öſtli<h von demſelben erhebt ſi< ein vielleiht fünfhundert Fuß hoher Felskegel, auf deſſen plattem Gipfel die Zitadelle liegt, welche nicht nur die Küſtenebene beherrſht, ſondern au<h den Schlüſſel zum Drintale bildet und dergeſtalt von der Natur ſelbſt zur Akropolis beſtimmt erſcheint. Nach | Diode von Sizilien war (Liſſus eine Anlage Dyonis | des Aelteren von Syrakus; ihre Gründung fällt in das! Jahr 385 vor Chriſtus. Jn den Zeiten Philipps von Mazedonien erſcheint Liſſus bereits als! eine illyriſche Stadt; na< Livius iſ ſie im Beſize des Königs Gentius. Als die Venelianer im Jahre 1386 den Kuglieſen Dura z z o entriſſen, kam au< Liſſus in ihre! Gewalt. Jm Jahre 1467 ſtarb dort Skanderbeg und = wurde in der Kathedrale von St. Nikolaus beigeſebt. / Während" der zweiten Belagerung von Skutari (1478) wurde die Stadt von den Türken erobert, welche Skander- |