Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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das Marktinigewehr auf der Schulter, im Eürtel den ; langen und weittragenden Gaſſerſhen Armeerevolver, / boten dieſe Skipetarewm einen herzerfreuenden Anblick edler | Männlichkeit. „Kjoft levdue Jezu Kriät !“ (Gelobt ſei _ Feſus Chriſtus !), begrüßte Don Andrea die ihm be= ] tannten Reiter aus dem Gebiete katholiſ<her Stämme, ; und die Hand ehrerbietig zum Herzen führend, ant=* worteten Jie: „Dzismon e jets !“ (In Ewigkeit !). Solche, i von denen unſer Führer aber nicht wußte, ob es Ka; tholifen oder Moslims ſeien, begrüßte er mit dem für albaneſiſhe Verhältniſſe bezeihnenden, allgemein üb, lihen Gruße : „A ije bur?“ (Biſt du. ein Mann?) oder „A ïje bur i fort?“ (Biſi du ein ſtarker Mann?), auf ; welchen Gruß au<h_ von den katholiſchen Albaneſen die . Antwort erfolgt „Allah ras ola“ und die Gegenfrage: \„Qus ije, sì ije?“ (Wie biſt du, wer. biſt du?). Unter ¡Bekannten aber iſt vielfah der Gruß üblih: „A iüje, sì “ije?“ (Biſt du, wie biſt du?). Und auf den unwegſamen “Saumpfaden der Berge begrüßt man ſih mit der <harak= | teriſtiſhen Frage: „A keni mujt?“ (Habt ihrs gefonnt?) : und erhält als Antwort: „Pa, kadal, kadal“ (Ja, langſam, langſam“). Daß wir glaubten, uns mit dem Eruße „Mir e dita“ (Guten Tag) beliebt machen zu *fönnen, ſah man uns Schwabas gütig nah. Bei den Albaneſen iſt dieſer Gruß niht gebräuchlih; ihre Begrüßungsformeln „find die obengenannten. Wird denſelben, was bei Be= ‘\gegnung zweier Jih fremder ‘Albaneſen zumeiſt geſchieht, noh die Frage beigeſeßt: „Nga tée iS je?“ (welhen 7 Stammes biſt du?), ſo knallen ſehr_oft unmittelbar nah der Antwort die ſehr lo>er im Gürtel Jißenden Revolver à und nicht ſelten wälzez ſich Beide in ihrem Blute. / Wir ſahen auf weiten Wieſen Hirten ihre Herden / weiden — die Büchſe auf der Schulter; fleißige A>erbauer waren no<h bei hereinbre<hender Dämmerung mit Be= ſtellung ‘ihrer Felder beſchäftigt — das Martinigewehr