Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Bajraks Oroſchi, Spaſchi und Kuſchneni, da die beiden anderen Mirditen-Bajraks erſt ſpäter zum Stamm hinzugetreten ſind. Deshalb heiraten die drei exſtexen untereinander nicht, ſondern nehmen ſih ihre Frauen aus den Fani und Dibri. Die Pulli, Schala, Schoſchi, Duſchmani, Toplane, Nika und Merturi bilden den Stamm der Dukadſ<hini und nennen ſih deswegen gemeinſchaftih „is i déaët bajralaut“ (Stamm der ſehs Bairak), heiraten jedoch untereinander.

Bei den Malzoren gibt es auh eine erbliche Ariſtokratie, welche zwiſchen dem Bajraktar und dem Volke ſteht. Dieſer Adel des Stammes wird dur< den Rat der Ple c enija repräſentiert. Bei den N ifaj beſieht die Ariſtokratie aus den vier Häuptlingen, welche erblich an der Spitze der vier Hauptgeſchlechter, in welche die Nikaj zerfallen, ſtehen, und aus den achtundſiebzig Familien der Djelmnija, welche gewiſſermaßen den niederen Adel bildet. DieDjelmnija hat einen eigenen erblichen Vorſteher, den Tp aridi di elmnis. Den Beſchlüſſen der Plecenija dient aus\<hließli<h die Djel= mnija als Exekutivorgan. Weil ſehr häufig der I pari i djelmnis mit dem Bajraktar rivaliſiert, geſchieht es nah Steinmeh jedo<h au< hie und da, daß. die Djelmnija die Aufträge der Plecenija, in deren Rat der Bajraktar naturgemäß ein gewi>tiges Wort hat, niht ausführt, was ſehr leiht blutige Auseinanderſezungen veranlaßt. Wie dieſes Djelmnija genannie Gegengewicht gegen die Macht des Bajraktars entſtand, erzählt Baron Nopcza. Zuerſt tauchte dieſe Organiſation des niederen Adels in Shala auf. Dort hatte ſich der Baj= raftar verhaßt gemacht, und um ſeinen Einfluß 31 brechen, entwi>elté ſih vor zirfa zwanzig Jahren dort= ſelbſt eine ſehr ſtarke Dppoſition, die endlich neunzig Mite glieder umfaßte und gegen die der Bajraktar talſählih machtlos daſtand. Die Männer der Oppoſition nannten