Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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lichkeit eines jejtgefaßten Begriffes, der Mangel der SibernLlajtizität, Mangel der Sinnenverjeinerung ift.

£in Gelehrter, der viel Hudfrt, oft jeinen Geijt eraltirt, und dabey eine joldhe Lebensart führet, die die Shwungfrajt leichter Zindrüde, empjänglidy zu jepn, jeinen Sibern benimmt, der ift am Rande der Narrheit.

Su feinen Gefühlen gehört feine Organijation, zur Sinnesverjeinerung gehörten daher ordentlide, dietätijhe Regeln, die jowohl die äujjere gröbere Drganijation, als die innerlihe und jeinere betreffen.

So jpannt man eine Saite nicht auf einmal, jondern nad) und nad), und fömmt ihr dann aud nod mit äujjern Mitteln zu Hilfe, um ihre Ausdehnungsfraft zu verftärken, und man wird eine Höhe eines harmonishen Tones erlangen, der nur für die Mujit höherer Sphären ift.

Ruhe der Leidenjhajten it das nothwendigfte zur Aujjern und innern Seelenverfeinerung, denn jede Leidenschaft madt die Sinne gröber. Ih unterjheide Gefühle und Leidenjchajten. Gefühle jind belebende Shwingungen; Leidenschaften zerftörende, die die Drganijation abnüten, und jie zur Derfeinerung gänzlich) ungejhidt maden, weil durdy jie der innere Sinn grob und unempfänglid wird.

Aus allem dem jieht man die Wahrheit der Lehren der ten, die Wahrheit der Moralität, die Wahrheit der Religion, ihre Trefflicheit und Größe.

£eidenjhaften jind Stürme; heilbar ift ihre Lrjhütterung; jie erhöhen unjer Gefühl im Rampfe: wenn fie uns aber mehr als vorübergehende Stürme jind, wenn jie uns eigen werden, jo gleicht unjere Seele einem Meere, das fortdauernder Sturm in ewiger Unruhe hält.

Wie reiner die Himmelsgegend ift, dejto edler ift dort der Hayn und die Slur: wie reiner die Seele ift, defto himmlifcher ift ihr Gefühl.

Aromatijder duftet die Blume auf dem Berge; die Donnerwolfe ijt unter ihr; feine Dünfte irdiiher Pfühen fteigen bis zu ihr hinauf; jie empfängt das reine Thau und die erjten Strahlen der Sonne.

So it der Menjh, der jid) nad) und nad) feiner Leiden: haften entledigt; er ift nahe der Gottheit; genießt feineres

Plügerverlag, „Magie”, II 3