Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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So ift der Jujtand der Magnetnadel ein leidender Suftand, denn ihr Beftreben geht dahin, jidy mit dem Attrahitenden zu vereinigen.

£z giebt daher jidhtbares Leiden und unjidhtbares.

Die Magnetnadel leidet, wenn fie au auf einem jlahen Örette liegt: allein ihr Leiden wird unjern Sinnen nidt jJidtbar: wenn jie aber auf einem Punfte ruht, dann Außert jid ihr leidendes Beftreben.

In der Natur ift das Leiden nur zufällig, wie die Hindernijje nur zufällig jind. Nur dort, wo es Hindernijje giebt, giebt es Leiden; wo feine Hindernijje jind, it immer Genuß der Seligfeit.

Daher ift nur in Gott allein fein Leiden.

Wie mehr in einem Körper Hindernijje jind, daß diejer Körper jeiner natürlihen Beftimmung nad) jeinen Wejenggejehen nicht folgen Eann, dejto mehr leidet der Körper; wie weniger Hindernijje, je weniger leidet er.

Aus vorangeführten Gründen beweijet jih, daß es fein abjolutes Leiden gebe; daß das Leiden nur verhältnigmäßig und zur Deredlung unjers Zuftandes gehöre.

So lange nody Hindernijje da find, jo lange dauert das feiden.

Sobald die Hindernijje gehoben jind, hört das Leiden auf, und es fömmt der Zuftand der Ruhe, der Dereinigung: daher fönnen aud) jeinere Körper leiden; daher fann aud) die Seele leiden, denn aud die Seele kann Hindernijje ihrer Dereinigung haben.

Das Wejensgejeh der Seele it der Hang nad) Licht; das will jagen: nad reiner £rfenntnip.

Alles Unreine fann jih nidyt mit dem NReinen vereinigen, denn Dereinigung bejteht in der Aßimilation. So vereinigt jidy das Del mit dem Wajjer nit, nodh das Wajjer mit dem Del wegen der WUnähnlidhfeit ihrer Teile.

Die Beftimmung der Seele ift Vereinigung mit der Öottheit, und zu diejer Dereinigung gehört die Dereinigung der Zrfenntnig mit dem Willen.

So lange dieje nicht vorhanden ift, jo lange ift auch die Dereinigung nidt möglid.

Alle Seelenentfernung aber von dem höheren Wege zur